Der tolle Lauf der Münsteraner, fünfmal in Serie hatte die Elf von Sascha Hildmann nicht verloren, spiegelte sich auch personell wider, denn zum dritten Mal hintereinander gab die Startelf keine Änderungen her.
Die Münchner Löwen erkämpften sich am vergangenen Wochenende ein 0:0 gegen den Primus aus Dresden. Weil Keeper Hiller und Innenverteidiger Kwadwo angeschlagen fehlten, begannen Richter und Lang. Außerdem kam Sulejmani für Zejnullahu (Bank).
Im Duell der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder sahen die Zuschauer im Preußenstadion einen offenen sowie unterhaltsamen Schlagabtausch. Mit Vorteilen für den Aufsteiger, dem das gesammelte Selbstvertrauen aus den vergangenen Wochen anzusehen war. Die Münsteraner hatten mehr vom Spiel und ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen.
3. Liga, 11. Spieltag
Münster verpasst die Führung mehrfach
Nach einer Anfangsviertelstunde, in der sich beide Teams noch etwas abtasteten, eröffnete Mrowca aus dem Rückraum das Chancenfeuerwerk, als er an Richter scheiterte (16.). Danach tauchte Preußen immer wieder gefährlich im Sechzehner der Löwen auf: Koulis war erst gegen den 1860-Keeper, dann gegen die Latte zweiter Sieger (17.), außerdem verpassten Wegkamp (37.) und Batmaz (39.) per Kopf die Führung.
Zwarts lässt liegen - und trifft dann doch
Doch auch die Münchner versteckten sich nicht, suchten vor allem nach Balleroberungen zielstrebig den Weg nach vorne. Weil Zwarts (19., 31.) und Schröter (31.) dicke Möglichkeiten liegenließen, ging es dennoch torlos in die Katakomben.
Der Aufsteiger machte nach dem Seitenwechsel da weiter, wo er aufgehört hatte: mit Tempo und mutigem Offensivspiel. Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite: Zwarts startete gegen weit aufgerückte Münsteraner durch und schob frei vor Schulze Niehues rechts ein (54.).
Nach dem Treffer wirkten die Münsteraner nicht wirklich verunsichert, doch die Offensive lief nicht mehr so flüssig wie noch in Hälfte eins. Was auch daran lag, dass sich die Sechziger nun zurückzogen, die Räume dadurch eng machten und allgemein besser verteidigten.
Die Hildmann-Elf näherte sich immer wieder an, doch der letzte Pass fand seinen Adressaten meist nicht. Die eingewechselten Bouchama (69.) und Grodowski (74.) kamen in aussichtsreicher Position zum Abschluss, bereiteten Hiller aber kaum Probleme.
Scherder gleicht spät aus - Vrenezi verpasst die Antwort
So sah es bis in die Schlussphase nach einem knappen Erfolg der Sechziger aus. Bis zur 87. Minute, in der sich Scherder bei einer Standardsituation hochschraubte und platziert in den rechten Winkel einköpfte. Im direkten Gegenzug schlugen die Münchner beinahe zurück, doch Vrenezi scheiterte an Schulze Nieheus (89.). Es war die letzte gefährliche Aktion eines unterhaltsamen Sonntagnachmittags.
Während die Löwen damit den Sprung bis auf Rang sechs verpassten, blieb Münster zum sechsten Mal in Serie in Liga 3 ungeschlagen. Am kommenden Samstag geht es für die Hildmann-Elf beim Primus Dynamo Dresden weiter (14 Uhr), 1860 empfängt zeitgleich Freiburg II.