Weil das Hinspiel in Mailand 3:0 für die Italiener endete, hatte Stade Rennes im heimischen Roazhon Park nur noch eine geringe Chance aufs Weiterkommen ins Achtelfinale. Dennoch war von Minute eins an klar: Die Franzosen haben noch lange nicht aufgegeben.
Mutige Hausherren gehen in Führung
Vor tosender Kulisse starteten die Hausherren mutig und spielten direkt nach vorne. Mit schönem Kombinationsspiel hebelte Rennes immer wieder die Abwehrreihe der Rossoneri aus und kam schnell zu Annäherungen: Trufferts Abschluss aus der fünften Minute wurde noch geblockt, wenig später belohnte sich Rennes und ging durch einen satten Flachschuss von Bourigeaud in Führung (11.).
Jovic gibt Milan Sicherheit
Milan war zu Beginn größtenteils mit Verteidigen beschäftigt, setzte aber regelmäßig Nadelstiche. Bereits in der zweiten Minute war Rafael Leao an Mandanda gescheitert, der zweite Hochkaräter zappelte dann direkt im Netz der Hausherren: Jovic, der im Vergleich zum Hinspiel für den geschonten Giroud in die Sturmspitze der Mailänder gerückt war, tauchte bei einer Hereingabe von links völlig frei im Sechzehner auf und köpfte zum 1:1 ein (22.).
Von dem Rückschlag ließen sich die Franzosen jedoch nicht verunsichern. Mit offenem Visier stellte der Außenseiter die Gäste weiterhin vor Probleme. Die beste Möglichkeit vor der Pause hatte Theate, der freistehend weit vorbeiköpfte (43.). Da auch andere Annäherungen nicht den Weg ins Tor fanden - meist warf sich ein Mailänder im letzten Moment in den Schuss - stand es nach einem rasanten ersten Durchgang 1:1.
Europa League - K.-o.-Runden-Play-offs
Rafael Leao antwortet auf Bourigeaud
Rennes kam erneut druckvoll aus den Kabinen und ging durch einen Strafstoß von Bourigeaud wieder in Führung (54.) - Gouiri war zuvor nach einem leichten Kontakt im Sechzehner zu Fall gekommen. Doch wie in Hälfte eins hielt der Vorsprung nicht lange: Nur vier Minuten später war Rafael Leao von der gesamten Stade-Hintermannschaft inklusive Keeper Mandanda nicht zu stoppen und schob am Ende zum 2:2 ins leere Tor ein (58.).
Bourigeauds schnürt Dreierpack
Erneut brauchte Rennes drei Tore, erneut war an Aufgeben nicht zu denken. Angepeitscht von den lautstarken Anhängern blieb Rennes gefährlich und kam nochmal ran: Weil Jovic einen Kopfball von Kalimuendo im eigenen Strafraum mit der Hand abfälschte, gab es nach Überprüfung durch den VAR den zweiten Elfmeter für Rennes, den erneut Bourigeaud souverän zum 3:2 verwandelte (68.).
Es wurde also spannend in der Schlussphase. Während sich Milan nun zurückzog und die Räume eng machte, rannten die Hausherren mit viel Wille an. Der letzte Pass kam in diesen Minuten jedoch nicht mehr an. Abgesehen von zwei Distanzschüssen (88. Salah, 89. Kalimuendo) wurde Rennes nicht mehr gefährlich. Damit zog die Rossoneri ins Achtelfinale ein.
Für Stade Rennes geht es am Sonntag in der Ligue 1 bei Spitzenreiter Paris Saint-Germain weiter (17.05 Uhr). Die Mailänder spielen ebenfalls am Sonntag: Dann kommt Tabellennachbar Bergamo ins San Siro (20.45 Uhr).