St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler, der unter der Woche seinen Vertrag verlängerte, nominierte nach der 1:3-Pleite auf Schalke ein neues Trio: Dzwigala, Eggestein und Saad ersetzten die verletzten Smith und Afolayan sowie Kemlein (Bank).
Hertha-Coach Pal Dardai wartete nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel mit einem Personaltausch auf: Für Maza (Bank) kam Winkler zum Zug. Kurzfristig musste auch Keeper Ernst (muskuläre Probleme) passen, für den Gersbeck (erster Liga-Einsatz) ins Tor rückte.
Die Partie startete mit dominanten Hamburgern, die Gäste verschanzten sich in der eigenen Hälfte und verdichteten die Räume zunächst mit Erfolg. St. Pauli variierte seine Stilmittel zwischen ruhigem Spielaufbau und folgendem Diagonalpass sowie schnellem Kurzpassspiel vor dem Strafraum.
Saliakas nimmt Maß
Hertha wusste sich den fortwährenden Angriffswellen in kompakter Defensive eine knappe Viertelstunde gut zu erwehren, die Gastgeber fanden dann aber ihren Rhythmus immer besser und erhöhten den Druck. Hartel (14., 16.) versprühte zweimal Gefahr, ehe Saliakas nach einer Ecke für die Führung sorgte: Leistner fälschte den strammen 20-Meter-Schuss des Griechen noch ab, der Ball landete hoch im linken Eck (16.).
2. BUNDESLIGA, 25. SPIELTAG
Die Dardai-Elf konnte sich auch in der Folge kaum aus der Abwehr lösen, verlor den Ball ob St. Paulis energischem Gegenpressing immer wieder viel zu früh - lediglich Tabakovic nach einer Ecke setzte einen kleinen Akzent (20.).
Hartel erhöht hochverdient
Der ballsichere Tabellenführer hielt den Druck im ersten Durchgang stetig hoch. Saad (23.) und Eggestein (27.) trugen sich auf dem Chancenzettel ein, ehe Hartel freistehend per Kopf eigentlich hätte erhöhen müssen (39.). Tat der Topscorer dann aber doch: Der Techniker traf nach einer schnellen Stafette per Flachschuss und Saisontor Nummer 13 aus 17 Metern zum 2:0-Pausenstand (44.).
Dardai bringt neues Trio
Mit Wiederanpfiff standen bei den Gästen Marton Dardai, Scherhant und Maza für Leistner, Winkler und Tabakovic auf dem Platz.
Doch es waren die Hamburger, die da weitermachten, wo sie aufgehört hatten. Saad (50.), Saliakas (Latte, 52.) und Eggestein (52.) erhöhten schnell das Chancenplus - auch weil sie den Kontrahenten weiterhin immer wieder zu Fehlern im Aufbauspiel zwangen.
Eine Stunde blieb die Partie einseitig, ehe sich Hertha zu Wort meldete: Mets gewann einen wichtigen Strafraum-Zweikampf mit Scherhant (61.)., Maza feuerte drüber (62.).
Hürzeler-Elf bleibt defensiv stabil
St. Paulis Motor lief nicht mehr ganz so rund und der temporeiche Vortrag aus Durchgang eins gehörte der Vergangenheit an. Daraus wurde nun eher Ergebnisverwaltung und eine defensivere Haltung. Kapital schlagen konnten die Berliner daraus nicht, auch weil Dzwigala Scherhant in aussichtsreicher Position entscheidend störte (78.) und Reeses Kopfballchance verpuffte (85.).
Die Kiez-Kicker zeigten in der Schlussphase auch, dass sie stabil verteidigen können, brachten das 2:0 ins Ziel und haben nun zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Hamburger SV. Am kommenden Samstag (13 Uhr) wartet die nächste Aufgabe beim 1. FC Nürnberg - die Alte Dame aus Berlin empfängt einen Tag später (13.30 Uhr) den FC Schalke 04.