Gegen den VfB Stuttgart wollte Union Berlin nach sieben Niederlagen in Folge wieder etwas mitnehmen. Die Schwaben hingegen kamen mit der Empfehlung von fünf Siegen am Stück ins Stadion An der Alten Försterei. Mit Knoche und Khedira standen Unions Trainer Urs Fischer wieder zwei wichtige Defensiv-Bausteine zur Verfügung. Kral und Bonucci blieben nach dem 2:4 gegen Dortmund erst einmal auf der Bank. Zudem stürmte Volland neben Behrens anstelle von Becker, dahinter startete Tousart für Laidouni.
Guirassy mal wieder zur Stelle
Richtig viel ließen die Eisernen in der ersten Hälfte eigentlich gar nicht zu, gewährten den Gästen aber immer wieder mal zu viel Platz. Die Schwaben, die sehr kontrolliert wie konzentriert auftraten, nutzten die Freiräume in Minute 16 eiskalt aus. Rouault hatte Zeit zum Flanken, Guirassy startete im richtigen Moment und nickte vor Knoche zur Führung ein - sein bereits 14. Saisontreffer!
In einer chancenarmen ersten Hälfte hatte der VfB, bei dem im Vergleich zum 3:1 gegen Wolfsburg Zagadou und Mittelstädt für Ito und Stenzel in der Startelf standen, die Partie in der Folge im Griff. Viel weiter als bis zum Strafraum der Eisernen ging es aber nicht.
Defensiv war Stuttgart gegen weitgehend einfallslose Hausherren kaum gefordert. Nübel übte sich im Abfangen von Flanken, ernsthaft eingreifen musste der Keeper in Durchgang eins nicht.
Ganz zufrieden dürfte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß aber nicht gewesen sein, denn nach einem Zweikampf mit Tousart musste Guirassy erst am Oberschenkel behandelt und wenig später sogar ausgewechselt werden. Der für den Torjäger gekommene Undav hatte die letzte erwähnenswerte Szene vor der Pause, als er an einer scharfen Hereingabe von Millot knapp vorbeigerutscht war (37.).
Fischer stellt um - Leweling vergibt Großchance
Bundesliga, 8. Spieltag
Zum zweiten Durchgang brachte Fischer mit Becker, Fofana und Kral (für Volland, Haberer und Tousart) gleich drei frische Kräfte und stellte auf 3-4-3 um. Sein Team war nun auch bemühter, die Hereingaben waren allerdings weiterhin Nübels sichere Beute.
Der VfB hielt die Konzentration in der Defensive weiter hoch, in der Offensive ließ diese Leweling vermissen. Die Union-Leihgabe schoss Rönnow aus wenigen Metern quasi in die Arme, zuvor hatte Undav erneut knapp den Abschluss verpasst (60.). Auch Führichs Versuch aus 16 Metern war kurz darauf keine große Aufgabe für den Keeper (66.).
Fofana lässt Ausgleich liegen - Silas macht alles klar
Von Union hatte der VfB aber wenig zu befürchten. Immer wieder waren Flanken oder Zuspiele zu ungenau, Krals Weitschuss flog weit neben das Tor (66.), Nübel spielte gegen Behrens gut mit (77.). Erst in Minute 79 hatte Fofana nach schönem Zuspiel von Becker die Ausgleichschance, setzte die Kugel aber ebenfalls neben den Kasten.
Der Negativlauf der Köpenicker hält weiter an. IMAGO/Beautiful Sports
Nur zwei Minuten später entschieden die Schwaben die Partie. Undav ließ eine Millot-Zuspiel zu Silas passieren. Der Joker war durch und stellte nach kurzer Verzögerung frei vor Rönnow auf 2:0 (81.).
Undav trifft zum Endstand
In der Schlussphase konnten Diogo Leite (Kopfball) und Gosens (geblockter Nachschuss) zwei der wenigen Unsicherheiten von Nübel nicht nutzen (86.). Kurz darauf traf Undav auf Vorlage des eingewechselten Jeong per Kopf zum 3:0-Endstand (88.).
Union Berlin, das nun achtmal in Folge verloren hat, empfängt in der Champions League am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) die SSC Neapel. In der Bundesliga sind die Eisernen am Samstag (15.30 Uhr) auswärts gegen Bremen gefordert.
Zur selben Zeit empfängt der VfB, der seinen sechsten Sieg in Folge feierte, zum baden-württembergischen Duell die TSG Hoffenheim. Am 31. Oktober treffen beide Teams erneut aufeinander, dann in Stuttgart im DFB-Pokal.