Nach einem kräftezehrenden Jahr stand für den FC Bayern noch ein Auswärtsspiel bei Ex-Spieler und -Trainer Niko Kovac in Wolfsburg an. In der ersten Hälfte entwickelte sich für den Rekordmeister, der weiterhin auf die erkrankten Goretzka und Kimmich verzichten musste, ein Geduldspiel. Die Münchner hatten zwar im Vergleich zum 3:0 gegen den VfB Stuttgart wieder deutlich mehr Ballbesitz, fanden aber zunächst nur selten einen Weg durch das dicht gestaffelte 3-4-3 der Wölfe hindurch in den Strafraum.
Dass sich die Münchner, die mit derselben Startelf wie gegen Stuttgart begannen, zudem noch den ein oder anderen Fehlpass leisteten, machte die Sache nicht einfacher. So hatten sogar die insgesamt sehr defensiven Niedersachsen, bei denen im Vergleich zum 1:0 in Darmstadt Zesiger den rot-gesperrten Lacroix ersetzte und Arnold (zurück nach Gelbsperre) für Gerhardt begann, sogar nach einem Fehlpass von Guerreiro die erste Chance, Svanbergs Schuss ging aber zu zentral auf Neuer (4.).
Dominante Bayern suchen die Lücke
Insgesamt bestimmten aber klar die Bayern den ersten Durchgang, meist ging es aber nur bis rund 20 Meter vor das VfL-Tor, dann war meist an einem Wolfsburger Körperteil Endstation. Zudem war Kane nach einer Kopfball-Kerze von Bornauw zu überrascht und bedrängt für einen zielgerichteten Abschluss (8.), Sanés Freistoß war leichte Beute für Casteels (32.).
Unbeirrt bearbeiteten die Bayern aber das Wolfsburger Bollwerk immer weiter und die Einschläge kamen für VfL-Keeper Casteels immer näher. Nachdem Müller zweimal aus kurzer Distanz nicht zum Abschluss gekommen war und Guerreiro den Abpraller neben das Tor gesetzt hatte (27.), musste Casteels bei einem Distanzschuss von Sané erstmals ernsthaft eingreifen (32.). Sekunden darauf verlängerte Müller eine Davies-Flanke an die Latte (32.).
Musiala per Kopf - Kane und Arnold traumhaft
Den Bann brach dann ein Zusammenspiel von Upamecano und Müller. Der Verteidiger spielte Müller frei, die Flanke setzte Musiala in seinem 100. Bundesligaspiel mit dem Kopf in die Maschen (33.). Zehn Minuten später eröffnete Upamecano erneut, Müller legte in die Mitte zu Kane ab. Der Torjäger nutzte seinen Freiraum aus rund 22 Metern eiskalt aus und schraubte den Ball sehenswert in den rechten Winkel (43).
Bundesliga, 16. Spieltag
Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken und dem nahenden Pausenpfiff vor Augen ließ der Druck der Gäste etwas nach - die Wölfe bestraften das sofort. Arnold jagte einen Fernschuss aus halblinker Position ebenso sehenswert zum 1:2 ins linke Eck (45.+1).
Wolfsburg beginnt druckvoller
Den Schwung des Anschlusstreffers nahm der VfL mit in die zweite Hälfte und bot dem FC Bayern dort die Stirn. Die Wölfe waren nun deutlich mutiger, der Rekordmeister konnte zunächst nicht an das dominante Spiel aus Durchgang eins anknüpfen.
Auf Wolfsburger Seite gefiel vor allem der für den Gelb-vorbelasteten Zesiger in der Pause eingewechselte Rogerio. Über seine linke Seite starteten die Hausherren einige Angriffe in Richtung Bayern-Tor. Rogerio selbst scheiterte an Neuer aus spitzem Winkel, der ebenfalls eingewechselte Tiago Tomas setzte den Nachschuss neben das Tor (58.).
Weil Wolfsburg aber nicht mehr richtig viel Gefährliches zustande brachte und die Bayern ihre Kontermöglichkeiten schlecht ausspielten, blieb es bis in die Schlussphase beim knappen Ergebnis - und deshalb spannend.
Keine Schlussoffensive
Dort schafften es die Bayern dann besser, die Wölfe vom eigenen Strafraum fernzuhalten. In der eigenen Offensive fehlte den Münchnern die letzte Konsequenz. Echte Torchancen blieben so Mangelware. Weil aber auch Wolfsburg bis auf einen Arnold-Distanzschuss, den Neuer wegfaustete (90.+2), nicht mehr entscheidend vorstellig wurde, blieb es beim 2:1-Auswärtssieg des FCB im letzten Spiel des Jahres.
Nach der Winterpause eröffnet der FC Bayern München am 12. Januar (Freitag, 20.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim das neue Fußballjahr. Wolfsburg gastiert einen Tag später um 15.30 Uhr in Mainz.