HSV-Trainer Tim Walter setzte nach dem 1:0 bei Hannover 96 auf zwei Neue: Einmal zwangsläufig durch die Rotsperre von Ramos, für den Schonlau sein Comeback feierte, einmal freiwillig mit der Nominierung von Benes für Königsdörffer.
Rostocks Coach Alois Schwartz sah keine Veranlassung sein Team im Vergleich zum 2:1 gegen Osnabrück zu verändern.
Die Partie begann aus Sicht des HSV mit zwei gefährlichen Flügelattacken vielversprechend, auch wenn Glatzel zunächst den entschlossenen Abschluss fehlen ließ, ehe erstmals Dompé Hansa-Keeper Kolke prüfte (11.).
Rostock war auch ob des Gegenpressings der Hamburger meist in der Defensive gefesselt, zeigte aber mit Ablauf der ersten Viertelstunde mit einem Abschluss von Neidhart erstmals Spielkultur (15.).
5. SPIELTAG - 2. BUNDESLIGA
Nach dieser Aktion ebbte die Dominanz der Walter-Elf etwas ab. Die Kogge erwies sich gegen nun etwas schlampige Gastgeber wach, griffig und auch giftig in den direkten Zweikämpfen (drei Gelbe Karten), streute gar einen seltenen Nadelstich ein (Perea, 29.).
Kolke rückt in den Fokus - Reis trifft
Erst nach Glatzels Einzelaktion - Kolke parierte (30.) - gewann das HSV-Spiel wieder mehr an Zielstrebigkeit und Schwung. Die Kogge geriet ins Schlingern, Kolke bestand jedoch auch seine nächsten Bewährungsproben gegen Benes (37., 41.).
In der fünfminütigen Nachspielzeit sollte es dann aber doch hinter dem Rostocker Kapitän klingeln. Gegen das aufgerückte Hansa kombinierten sich die Rothosen schnell in den gegnerischen Strafraum. Nach Dompés Zuspiel stellte sich Ingelsson im Zweikampf mit Reis nicht allzu geschickt an und der Niederländer schickte seinen Flachschuss von halblinks unhaltbar ins linke Eck (45.+6).
Mit Benes schlägt auch der zweite HSV-Achter zu
Bald nach Wiederanpfiff, bei dem unter anderem HSV-Leihgabe David zu seinem Debüt im Rostocker Dress kam, legten die Hausherren nach. Benes nutzte seinen Freiraum nach Reis-Zuspiel aus halbrechter Position. Diesmal landete der Ball fast spiegelgleich im rechten Eck - auch der zweite Achter trug sich damit in die Torschützenliste ein (48.).
Dompé verpasste gar das 3:0 (50.), auf der Gegenseite kam Pröger bei der bis dorthin besten Hansa-Chance nicht an Heuer Fernandes vorbei (53.). Ein Weckruf war dies für die Schwartz-Schützlinge aber nicht. Zu überlegen präsentierte sich in der Folge Hamburg, kontrollierte das Geschehen nach Belieben, auch ohne mit Nachdruck auf das dritte Tor zu spielen.
Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad folgte weitgehend Hamburger Verwaltungsmodus, viel passierte nicht mehr. Sporadisch zog der HSV das Tempo noch einmal an, Glatzel traf nur das Lattenkreuz und verpasste Saisontor Nummer fünf (69.).
In der Schlussphase stand auf beiden Seiten viel neues Personal auf dem Rasen. Bei Kinsombis Volleyabnahme war Heuer Fernandes das Glück hold (80.), Spannung blieb in der Schlussphase somit aus.
Der HSV bleibt damit auch nach dem 5. Spieltag ungeschlagen und Spitzenreiter, Rostock trotz der zweiten Saisonniederlage im Vorderfeld.
Nach der Länderspielpause geht es für beide am Samstag (16.09., 13.30 Uhr) weiter. Die Hamburger reisen nach Elversberg, die Rostocker empfangen Fortuna Düsseldorf.