Das 0:2 beim KSC am vierten Spieltag hatte für Eintracht Braunschweig nicht nur einen Punktverlust bedeutet. Schließlich hatte Trainer Jens Härtel Nikolau aufgrund einer Roten Karten verloren, den es somit zu ersetzen galt. Da traf es sich natürlich gut, dass mit Behrendt nach Gelb-Rot-Sperre und Griesbeck nach Lädierung gleich zwei Defensivspezialisten gegen den FC St. Pauli wieder zur Verfügung standen und direkt in der Startelf stehen konnten. In dieser fand sich außerdem auch Neuzugang Krüger umgehend wieder. Marx und Kaufmann rutschten dafür auf die Bank.
Hürzelers Vertrauen wird belohnt
An der Spielanlage der Löwen änderte sich trotz der Wechsel aber nichts. Der BTSV lauerte kompakt stehend auf Konter und überließ St. Pauli das Spiel. Entsprechend dominant traten die Kiezkicker auf, ließen in letzter Konsequenz aber einmal mehr die entscheidende Präzision vermissen. Wie in allen anderen Ligaspielen zuvor und auch beim jüngsten 0:0 gegen den 1. FC Magdeburg gingen die Kiezkicker deshalb trotz optischer Überlegenheit ohne Treffer in die Kabinen. Einige schlussendlich nicht wirklich gefährliche Versuche von beispielsweise Hartel (5.) und Saliakas (19.) blieben die einzigen kleineren Höhepunkte.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich an diesem Bild nichts. FCSP-Coach Fabian Hürzeler, der trotz der drei torlosen Spiele in Serie nur Rückkehrer Mets (Rot-Sperre) für Nemeth in die Startelf beordert hatte, vertraute nach der nunmehr siebten Halbzeit ohne eigenem Treffer weiterhin auf sein offensives Triumvirat aus Albers, Afolayan und Saad. Die richtige Entscheidung, denn nach knapp einer Stunde nutzte Saad den Freiraum im Braunschweiger Strafraum zum erlösenden ersten Tor nach über dreieinhalb Spielen (59.).
5. SPIELTAG - 2. BUNDESLIGA
Helgason kassiert St. Paulis Brustlöser
Viel von einem Brustlöser hatte das Erfolgserlebnis allerdings nicht viel. Zwar boten sich hier und da ein paar Räume mehr, es dauerte aber, bis Hartel (78.) und Saad (79.) weitere brauchbare Chancen herausarbeiteten und ausließen - wofür sie postwendend bestraft wurden: Mit dem ersten echten Löwen-Abschluss nach Wiederanpfiff besorgte der kurz zuvor eingewechselte Helgason bei seinem Debüt den Ausgleich (80.).
Fast kam es für die Boys in Brown, die kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit Joker Banks aufgrund einer Knieverletzung verloren, dann sogar noch dicker: In der Nachspielzeit zitierte VAR Patrick Hanslbauer den Schiedsrichter Florian Lechner an den Bildschirm. Metcalfe hatte Krauße im Hamburger Sechzehner gelegt. Doch nach kurzer Überprüfung blieb der Unparteiische bei seiner Entscheidung, keinen Elfmeter zu geben und besiegelte damit den 1:1-Endstand.
Als Nächstes wartet nach der Länderspielpause am Sonntag (17.09., 13.30 Uhr) auf die Braunschweiger das Auswärtsspiel bei Hertha BSC. Zur selben Zeit ist St. Pauli zuhause gegen Holstein Kiel gefordert.