Als "starkes Signal" hatte SCP-Geschäftsführer Benjamin Weber die Unterschrift von Trainer Lukas Kwasniok bezeichnet, der unter der Woche seinen laufenden Vertrag vorzeitig verlängert hatte. Auf dem Rasen hoffte der 42-Jährige auf eine Reaktion nach dem 1:4 in Elversberg und stellte auf gleich sieben Positionen um. Boevink (Zweitliga-Debüt), Rohr, Curda, Hansen, Muslija, Ansah und Flotho (Zweitliga-Debüt) ersetzten Huth, Müller, Kinsombi, Schuster, Leipertz, Klaas und Platte (alle Bank). Mit einem Altersschnitt von nur 23,79 Jahren stellte Kwasnioks Startformation die jüngste Elf in Paderborns Zweitliga-Historie dar.
Deutlich weniger Wechsel nahm 96-Coach Stefan Leitl im Verglech zum 2:2 gegen Hertha BSC vor: Lediglich Muroya und Voglsammer waren neu mit dabei, für sie rückten Dehm und Tresoldi auf die Bank.
2. Liga, 15. Spieltag
Klefisch trifft die Latte - Schaub muss runter
Von Beginn an schienen die vielen Wechsel der Hausherren zu fruchten: Kurz nach dem Anpfiff musste 96-Schlussmann Zieler in höchster Not vor Bilbija retten (1.), wenig später brannte es erneut lichterloh im Strafraum der Gäste. Ansah scheiterte aus rund elf Metern an Zieler, dann traf Klefisch per Kopf nur den Querbalken (3.).
Nach dieser schwachen Anfangsphase hatte sich Hannover dann stabilisiert, nur offensiv konnte 96 bis dato wenig zeigen. In Spielminute 18 schwächten sich die Gäste dann noch selbst. Beim Versuch einen Befreiungsschlag von Hoffmeier abzublocken traf Schaub den Verteidiger am Fuß, was Schiedsrichter Robin Braun zunächst mit Gelb bestrafte. Nach einem einschreiten des VAR krrigierte sich der Unparteiische jedoch, Schaub musste vorzeitig zum Duschen (20.).
Vor der Pause konnte der SCP seine zahlenmäßige Überlegenheit allerdings nicht mehr in größere Torgefahr ummünzen. Distanzschüsse von Rohr (29.) und Curda (45. +4) waren da noch die besten Möglichkeiten, beide Male war aber Zieler zur Stelle. Direkt nach der Pause meldete sich der Sportclub dann erneut an, Muslija konnte einen Fehler von Zieler nicht nutzen, der an einer Flanke vorbeigesegelt war (46.).
Muslija trifft ins Glück
In Überzahl fiel den Hausherren weiter wenig ein, Hannover stand tief und verteidigte mutig. Erst ein Zufallsprodukt sorgte dann wieder für Gefahr: Neumann fälschte Ansahs Hereingabe unglücklich ab, die so über den herauseilenden Zieler sprang. Beim Versuch zu klären traf Arrey-Mbi dann auch noch Klaas, doch der Apraller flog knapp über den Querbalken (61.). So blieb es bis in die Schlussphase beim 0:0, in der Nachspielzeit sollte dann endlich der erste Treffer fallen. Eine Flanke von Muslija wurde immer länger, zudem irritierte Kinsombi Zieler im Zentrum. So sprang der Ball ohne eine Berührung in die Maschen und Paderborn durfte nach über 70 Minuten in Überzahl endlich Jubeln (90. +1).
Vorbei war das Spiel da aber noch nicht, eine Möglichkeit zum Ausgleich blieb den Gästen noch. Nach einem Fehler von Boevink tauchte erst Nielsen frei vor dem SCP-Schlussmann auf, scheiterte jedoch am Niederländer. Tresoldi konnte den Abpraller dann ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Am Ende stand so der knappe 1:0-Sieg für die Hausherren, die neben dem Dreier auch ihre starke Serie gegen Hannover weiter fortführen konnten. In neun Pflichtspiel-Aufeinandertreffen konnte Paderborn sieben Siege feiern, zweimal spielten beide Teams remis.
Paderborn ist bereits am Mittwoch (18 Uhr) in Leverkusen im Achtelfinale des DFB-Pokals wieder gefordert. Am Samstag (13 Uhr) steht dann das Auswärtsspiel beim Hamburger SV auf dem Programm. Hannover begrüßt am Freitag (18.30 Uhr) den KSC zum Heimspiel.