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28 Jahre im Amt: Watzke tritt bei Rot-Weiß Erlinghausen zurück

"Ich werde immer ein Rot-Weißer bleiben"

28 Jahre im Amt: Watzke tritt bei Rot-Weiß Erlinghausen zurück

Lässt beim SV Rot-Weiß Erlinghausen ein bestelltes Feld zurück: Hans-Joachim Watzke, der 28 Jahre Vorstandsvorsitzender des Landesligisten war.

Lässt beim SV Rot-Weiß Erlinghausen ein bestelltes Feld zurück: Hans-Joachim Watzke, der 28 Jahre Vorstandsvorsitzender des Landesligisten war. IMAGO/Kirchner-Media

Landesliga Westfalen Staffel 2

In der Pizzeria "Dolce Vita" fiel am Sonntag der Vorhang. Nach 28 Jahren gab Hans-Joachim Watzke - wie schon seit ein paar Monaten geplant - sein Amt als Vorstandsvorsitzender beim SV Rot-Weiß Erlinghausen ab. "Stolz, Dankbarkeit, aber auch ein wenig Wehmut" schwang laut Watzke mit, als sich der 63-Jährige, der zu den mächtigsten Fußball-Funktionären des Landes gehört, bei der Mitgliederversammlung verabschiedete und den Staffelstab an seinen bisherigen Vertreter Oliver Dülme weiterreichte. Watzke, der nach eigener Aussage immer ein Rot-Weißer bleiben werde, wurde zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.

Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, DFL-Präsidiumssprecher und DFB-Vizepräsident verlässt den Klub aus dem östlichen Sauerland mit einer vorzeigbaren Bilanz. Nach 28 Amtsjahren zieht RWE folgendes Fazit: "Der Verein, dessen erste Mannschaft seit 41 (!) Jahren ununterbrochen überkreislich spielt, schaffte unter seiner Führung zweimal den Aufstieg in die Landesliga und 2004 sogar in die damalige Verbandsliga (jetzt Westfalenliga)." Als Tabellenzweiter der Landesliga Westfalen Staffel 2 kann sich Erlinghausen aktuell berechtigte Hoffnungen machen, nächstes Jahr erneut in die sechstklassige Westfalenliga aufzusteigen.

Gewappnet für den "Betriebsunfall"

Sollte dieser "Betriebsunfall" - so nennt es der Verein selbst - eintreten, habe Watzke den Mitgliedern, der Mannschaft und dem neuen Vorstand seine Unterstützung angeboten. Überhaupt, auch das gehört zu Watzkes Bilanz bei RWE, sei der Klub mit einem Kunstrasenplatz, einer Tribüne und einem neuen Klubhaus auch in puncto Infrastruktur bestens aufgestellt.

Watzke ging am Sonntag als gefeierter Mann, Standing Ovations begleiteten die Übergabe einer Foto-Collage der vergangenen 28 Jahre - inklusive eines Original-Spielerpasses. Der scheidende Amateur-Funktionär, der im Profi-Bereich natürlich weiterhin den deutschen Fußball prägen wird, bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei seinen Vorstandskollegen, dass sie ihm in all den Jahren den Rücken freigehalten hätten. Denn bei allem Herzblut, in Watzkes Leben konnte Erlinghausen natürlich nicht in jeder Minute als Nummer eins auf der Prioritätenliste stehen.

stw

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