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Übernimmt Zidane Frankreich? Das darf Deschamps entscheiden

Frankreichs Verbandspräsident hält Wort

Ab 2023 Zidane? Das darf Deschamps entscheiden

Die Weltmeister von 1998 spielen inzwischen als - extrem prominente - Altherren-Mannschaft.

Die Weltmeister von 1998 spielen inzwischen als - extrem prominente - Altherren-Mannschaft. imago/PanoramiC

"Wenn wir ins Halbfinale kommen, hat er die Wahl", hatte der französische Verbandspräsident Noel Le Graet in einem Interview der "L'Équipe" versichert - vor der WM war das, als auch er allerdings schon wusste, dass etwa die Weltmeisterzentrale von 2018, N'Golo Kanté und Paul Pogba, verletzt ausfallen würde. Später kamen dann noch Christopher Nkunku, Lucas Hernandez oder Ballon-d'Or-Sieger Karim Benzema hinzu.

Der Erfolgsfall ist nun trotzdem eingetreten. Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hat als erster Titelverteidiger seit Brasilien 1998 - als Deschamps mit den Franzosen als Spieler Weltmeister wurde - die Runde der letzten Vier erreicht. Und Le Graet hält Wort.

"Die Entscheidung liegt bei ihm, ich hoffe, er sagt ja", bekam vor der Vorschlussrunde gegen Überraschungsteam Marokko am Mittwoch (20 Uhr, LIVE! bei kicker) erneut "L'Équipe" zu hören. Es wäre angesichts der guten Chancen auf weitere Erfolge auch für den Verbandspräsidenten die wohl einfachste Lösung: "Einen Trainer mit dieser Qualität zu finden, ist nicht einfach."

Ein neuer Vertrag, dem ja auch Deschamps zustimmen müsste, soll allerdings in Ruhe diskutiert werden - im Idealfall nach dem verteidigten WM-Titel. Die längst in den Rahmen des Möglichen gerückte Titelverteidigung, sie wäre allein schon aus historischen Gründen auch ein eleganter Zeitpunkt für Deschamps, auf dem Höhepunkt abzutreten.

Vor vier Jahren in Russland war der einstige Mittelfeldstratege nach Mario Zagallo (Brasilien) und Franz Beckenbauer (Deutschland) erst der dritte Mann geworden, der sowohl als Spieler als auch als Trainer den größten Titel des Weltfußballs gewann. Nun winkt ihm und seiner Mannschaft die erste WM-Titelverteidigung seit 60 Jahren, zuletzt war das 1962 den Brasilianern um Garrincha und Pelé gelungen. Viel mehr geht nicht.

Und außerdem scharrt ja schon ein weiterer Weltmeister von 1998 mit den Hufen: Zinedine Zidane. Der frühere Erfolgstrainer von Real Madrid - drei aufeinanderfolgende Champions-League-Siege zwischen 2016 und 2018 - gilt laut etlichen Medienberichten sowohl als großer Interessent als auch als heißer Kandidat auf eine Deschamps-Nachfolge, die auch für Le Graet kaum angenehmer und vielversprechender sein könnte.

Wann sein ehemaliger Mitspieler in Verein und Nationalmannschaft Deschamps ablösen könnte, das bestimmt der 54-Jährige nun aber selbst.

nba

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