In New Jersey erwartet die Fans die Neuauflage des letztjährigen Copa-Finales, in dem Argentinien trotz Feldvorteilen letztendlich im Elfmeterschießen den Kürzeren zog. Chile stemmte die Trophäe nach oben, die argentinische Durststrecke hielt somit weiter an. Die Albiceleste, die in ihrer Geschichte bereits 14-mal die Copa gewann, muss sich in den Augen der Anhänger schon viel zu lange gedulden. Der letzte Triumph in diesem Wettbewerb liegt schließlich schon über zwei Jahrzehnte (1993) zurück!
Häufig machten die Fans in der Heimat gescheiterte Titelanläufe an einem Spieler fest: Messi. Vor dem Start in die Copa America Centenario plagten den Linksfuß dann Verletzungsprobleme, von draußen verfolgte der Kapitän auch den dominanten 2:1-Auftaktsieg (Banega und di Maria trafen) - ausgerechnet gegen Finalgegner Chile. Weil Argentinien einen der Turnierfavoriten auch ohne seinen Heilsbringer schlug, schien der Druck von Messi abgefallen zu sein.
Nur 254 Minuten reichen dem Superstar
Fünf Treffer und fünf Vorlagen (bei nur 254 Einsatzminuten!) steuerte der fünfmalige Weltfußballer auf dem Weg ins Endspiel bei, die Jokerrolle machte ihm offensichtlich nichts aus, verlieh ihm vielmehr einen Schub . Sein Torschnitt im laufenden Wettbewerb ist schier unglaublich, alle 50 Minuten zappelt ein Abschluss von "La Pulga" (dt. der Floh) im Netz.
Er spielt mit den immer gleichen Leuten, das tut ihm gut und macht ihn glücklich.
Gerardo Martino über Messis Formhoch
"Er hat wirklich zu einer ähnlichen Form wie in Barcelona gefunden", lobte Coach Gerardo Martino am Samstag. Das dürften auch die argentinischen Fans so sehen, deren Kritik in den vergangenen Wochen freilich verstummte. "Er spielt mit den immer gleichen Leuten, das tut ihm gut und macht ihn glücklich", kennt Martino das Erfolgsrezept. Im Finale steht auch Angel di Maria wieder neben Messi, der seit dem Panama-Spiel an einer Adduktorenverletzung laboriert hatte. Einzig Augusto Fernandez und Ezequiel Lavezzi fallen für das Highlight aus. Doch die Argentinier wissen seit dem Auftaktmatch: Jeder Spieler ist zu ersetzen. Auf einen Messi in der derzeitigen Form verzichtet man dennoch nur ungerne. Und vielleicht nennen sie ihn in der Heimat ab Montag auch den "Vollendeten".