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Arteta leugnet Arsenals Torwartproblem - Welche Rolle spielt Newcastle?

Nach Rayas Patzern beim 4:3 in Luton

Arteta leugnet Arsenals Torwartproblem - Welche Rolle spielt Newcastle?

Alles unter Kontrolle? Mitnichten. David Raya sah in Luton bei zwei Gegentreffern nicht gut aus.

Alles unter Kontrolle? Mitnichten. David Raya sah in Luton bei zwei Gegentreffern nicht gut aus. IMAGO/Offside Sports Photography

Wer zum wiederholten Mal in der Nachspielzeit zum Sieg trifft, ist als Titelkandidat ernst zu nehmen. Aber gilt das auch für Mannschaften, die darauf in einem Auswärtsspiel bei Luton Town angewiesen sind?

Als sich der FC Arsenal am Dienstagabend beim Aufsteiger und Tabellen-18. mit 4:3 durchsetzte und damit die Tabellenführung in der Premier League verteidigte, zeigte er zwei Gesichter: auf der einen Seite den unbedingten Siegeswillen, den Declan Rice mit seinem Kopfball in der 97. Minute nach zwischenzeitlichem 2:3-Rückstand zu drei Punkten machte; auf der anderen Seite schmerzhafte Aussetzer in der Defensive - vor allem im Tor.

David Raya ließ sich vor Lutons 2:2 bei einer Ecke überspringen (49.) und nur acht Minuten später einen harmlosen Schuss vom einstigen Klub-Weltmeister und Europa-League-Sieger Ross Barkley passieren. Dass Arsenal ein Torwartproblem hat, ist nicht länger zu leugnen. Oder?

Arteta ist einfach "glücklich" - Frage egal

Nun, Mikel Arteta gab sich nach dem Schlusspfiff alle Mühe. Als er bei "Amazon Prime" gefragt wurde, ob zwei Treffer Geschenke waren, antwortete der Trainer: "Ich bin so glücklich mit der Mannschaft." Und auf die Nachfrage, ob er schon mit Raya gesprochen habe, meinte er: "Ich habe mit allen gesprochen. Alle springen, sie sind so glücklich. Ich bin heute ein echt glücklicher Trainer." Thema beendet.

Seit Wochen schon steht Raya unter Beobachtung - genau wie Aaron Ramsdale, der es bereits gewohnt ist, wie die Kameras bei jedem Spiel, bei jeder guten oder schlechten Aktion seines Konkurrenten auf ihn zoomen in der Hoffnung, eine Reaktion zu erhaschen. Vor der Saison hatte Arteta Raya aus Brentford ausleihen lassen und mit ihm - auch wenn er es bis heute nicht klar ausgedrückt hat - Ramsdale als Nummer 1 abgelöst.

Kritiker sagen, Arteta habe damit kein Torwartproblem gelöst, sondern eines geschaffen. Ramsdale hatte schließlich in der Vizemeister-Saison mindestens solide Leistungen gezeigt, es auch in Englands WM-Kader geschafft und sich für die Saison selbstbewusst Großes vorgenommen. Doch seit er bestenfalls noch in Pokalspielen ran darf, zeigt er auf und neben dem Platz, wie sehr er mit seiner neuen Rolle hadert - während Raya seinerseits den öffentlichen Druck zu spüren scheint.

Arteta schließt Ramsdale-Wechsel im Winter nicht aus

Längst wird spekuliert, dass Ramsdale einen Winterwechsel anstreben könnte, um seine EM-Teilnahme nicht zu gefährden. Arteta sagte vor dem Luton-Spiel zwar, dass er den 25-Jährigen nicht abgeben wolle, weil er froh sei, "zwei sehr, sehr gute Torhüter zu haben". Gleichzeitig schloss er aber einen Abschied nicht kategorisch aus. "Das tue ich bei keinem Spieler."

Dass Newcastle United monatelang auf Torhüter Nick Pope verzichten muss, hat Arsenals Baustelle eine weitere, neue Note verliehen. Die Magpies könnten auf der Suche nach - vorübergehendem - Ersatz auf Ramsdale stoßen, der mit Pope auch bei den Three Lions konkurriert. "Ich werde nicht sagen, dass im Januar kein Spieler nach Newcastle wechseln wird", sagte Arteta am Montag. "Das kann ich nicht garantieren." Damals hatte er noch auf die Fragen geantwortet, die ihm gestellt wurden.

jpe

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