Champions League

Artetas überraschender Bayern-Satz - Arsenal bangt um Ödegaard

Gunners werfen bei Generalprobe Fragen auf

Artetas überraschender Bayern-Satz - Arsenal bangt um Ödegaard

Zum Verzweifeln: Arsenal-Trainer Mikel Arteta beim Heimspiel gegen Aston Villa am Sonntag.

Zum Verzweifeln: Arsenal-Trainer Mikel Arteta beim Heimspiel gegen Aston Villa am Sonntag. imago images (3)

Thomas Tuchel hatte eine sehr gute Ausrede, um Leverkusens Meisterstück gegen Werder Bremen am Sonntagabend nicht mitansehen zu müssen. Lieber schaute Bayerns Trainer Arsenals Heimspiel gegen Aston Villa, das parallel stattfand - und dürfte Gefallen an dem gefunden haben, was er sah: eine Mannschaft, der ganz offenkundig die Souveränität abhandengekommen ist.

Schon beim 2:2 im Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Bayern hatten die eigentlich so heimstarken Gunners defensiv Fehler gemacht, die seit Wochen nicht mehr vorgekommen waren, und gegen Villa ging es nahtlos weiter. Zwar starteten sie wie am vergangenen Dienstag druckvoll, ließen dann aber erneut den Gegner immer besser ins Spiel kommen.

Ein später Doppelschlag (84./87.) bescherte Villa schließlich einen verdienten 2:0-Coup und den vierten Platz, während Arsenal im Premier-League-Titelrennen nur noch Verfolger ist. "In der ersten Halbzeit haben wir eine unsere besten Saisonleistungen gezeigt", meinte Trainer Mikel Arteta ziemlich wohlwollend. "In der zweiten hat sich das Momentum verschoben. Wir konnten das Spiel nicht mehr so kontrollieren wie vor der Pause und haben zwei sehr einfache Tore kassiert."

Beim ersten Gegentreffer ("Das war ein schwerer Schlag") wirkte Arsenals Defensive nicht zum ersten Mal an diesem Abend schläfrig. Kai Havertz, von TV-Experte Paul Merson deshalb als "faul" bezeichnet, hatte nur halbherzig versucht, die Flanke zu verhindern, die der Ex-Leverkusener Leon Bailey zur Führung nutzten konnte, weil er viel schneller reagierte als die umstehenden Gunners. Viral ging zudem eine Szene, in der Linksverteidiger Oleksandr Zinchenko bei einem langen Ball der Gäste mindestens fünf Meter tiefer steht als seine Viererketten-Kollegen, die auf Abseits zu spielen versuchen. Stabil wirkte das alles nicht.

Arteta trotzig: "Das Rückspiel könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen"

Arteta betonte dagegen, dass die Fehler nur deshalb so auffielen, weil der Gegner sie konsequent nutzte, und zeigte sich auch sonst trotzig. Das Rückspiel gegen Bayern am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) "könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen", erklärte er überraschend. "Wir haben eine wunderschöne Chance, die es seit 14 Jahren in diesem Klub nicht mehr gab." Jetzt gelte es, "aufzustehen und sich zu beweisen", appellierte er. "Wenn man vier Monate lang gewinnt und gewinnt und gewinnt, ist das sehr einfach. Das ist jetzt ein großer Test für uns."

Dieser würde noch größer werden, sollte Martin Ödegaard ausfallen. Der Kapitän, bester Arsenal-Akteur gegen Villa, musste in der 79. Minute ausgewechselt werden, weil er laut Arteta "etwas" spürte. Was genau, wollte der Trainer nicht sagen. Auch Bukayo Saka schien am Ende des Spiels zu humpeln. Es waren Szenen, die Tuchel vor dem Fernseher nur allzu bekannt vorgekommen sein dürften.

jpe