Int. Fußball

Kalidou Koulibaly wechselt von Chelsea nach Saudi-Arabien

Al-Hilal rüstet weiter auf

Auch Pechvogel Koulibaly wechselt nach Saudi-Arabien

Erlebte bei Chelsea ein Jahr zum Vergessen: Kalidou Koulibaly.

Erlebte bei Chelsea ein Jahr zum Vergessen: Kalidou Koulibaly. IMAGO/Propaganda Photo

Seit dem Ende der Abramovich-Ära verpflichtet der FC Chelsea vornehmlich junge Spieler voller Potenzial. Doch von Kalidou Koulibaly waren die neuen Klubbosse um Todd Boehly offenbar derart überzeugt, dass sie im Sommer 2022 von diesem Credo abrückten. Ein Jahr später ist das Missverständnis beendet - auf typische Weise.

Wie die Blues am Sonntagabend mitteilten, verlässt Koulibaly London drei Jahre vor Ablauf seines Vertrags und schließt sich Al-Hilal in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad an. Der 32 Jahre alte Innenverteidiger ist damit der nächste Profi, der sich mit viel Geld aus einer europäischen Topliga in die sportlich bislang relativ bedeutungslose Saudi Professional League locken lässt.

Erst am Freitag hatte Al-Hilal - der von Al-Ittihad entthronte Ex-Meister, der vergeblich um Lionel Messi geworben hatte - Ruben Neves von den Wolverhampton Wanderers für kolportierte 55 Millionen Euro verpflichtet, nun fließen an die Stamford Bridge angeblich mehr als 20 Millionen Euro. Und klar ist: Den Blues kommt nach einer kostspieligen Saison dieses Geld ebenso zupass wie den finanziell angeschlagenen Wolves die Ruben-Neves-Ablöse.

Napoli wurde ohne Koulibaly gleich Meister

Koulibaly, nach acht Jahren bei der SSC Neapel für 38 Millionen Euro zu Chelsea gewechselt, hatte helfen sollen, die Lücken zu schließen, die Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Andreas Christensen (FC Barcelona) mit ihren ablösefreien Abschieden im Abwehrzentrum hinterlassen hatten. Doch während Napoli Meister wurde, stürzte Chelsea auf den zwölften Platz ab.

Pechvogel Koulibaly hätte sich also kaum einen schlechteren Zeitpunkt für den Wechsel aussuchen können, auch wenn beide Entwicklungen vor einem Jahr nicht zwingend absehbar waren. Noch unter Thomas Tuchel verpflichtet, kam er in London 23-mal in der Premier und siebenmal in der Champions League zum Einsatz und war dabei nur bedingt der verlässliche Anker, der er hatte werden sollen. Im Saisonfinale fehlte er wegen einer Oberschenkelverletzung.

"Wir danken Kalidou für seine Leistungen auf und neben dem Platz während seiner Zeit an der Stamford Bridge und wünschen ihm alles Gute für den nächsten Abschnitt seiner Karriere", verabschiedeten die Blues den erfahrenen Nationalspieler, der Afrika-Meister Senegal bei der WM 2022 in Katar als Kapitän ins Achtelfinale geführt hatte. Künftig spielt er auch auf Klubebene auf der Arabischen Halbinsel.

jpe