Weltklasse:

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Internationale Klasse:

Torhüter

Marc-André ter Stegen (FC Barcelona/Spanien)

Konstanz zeichnete wieder einmal Marc-André ter Stegen aus. Der Torwart zählte zu den Säulen eines Teams, das er angesichts einer erstaunlich wackligen Abwehr, die ihn vor allem in Topspielen (gegen Real Madrid und in der Champions League) oft völlig alleinließ, vor Schlimmerem bewahrte - was ihm nur in München gegen die Bayern nicht gelang. Der Keeper zählt nach wie vor zu den Allerbesten seines Faches in Spaniens Eliteliga und wurde nun zum 4. Kapitän des FC Barcelona ernannt.

Innenverteidigung

Antonio Rüdiger (Real Madrid/Spanien)

Seit Saisonbeginn spielt Antonio Rüdiger für Real Madrid. Der Neuzugang vom FC Chelsea wurde von Trainer Carlo Ancelotti schrittweise integriert, nicht selten jedoch auf Positionen eingesetzt und mit Aufgaben betraut, die dem Innenverteidiger nicht so recht lagen. Dennoch zog er sich dabei überzeugend aus der Affäre und trug wesentlich zur bislang sehr erfolgreichen Saison Reals bei. Auch in der Nationalmannschaft zählte Rüdiger zu den wenigen Akteuren, denen man trotz des unbefriedigenden Abschneidens beim WM-Turnier in Katar einigermaßen konstant noch internationale Klasse attestieren konnte.

Mittelfeld defensiv

Toni Kroos (Real Madrid/Spanien)

Toni Kroos nahm es mit Humor. Einer der schlechtesten Spieler der WM sollte er gewesen sein und so zum frühen deutschen Aus beigetragen haben, hatte eine spanische Journalistin geurteilt, den Mittelfeldspieler von Real Madrid dabei jedoch mit Bayerns Münchens Thomas Müller verwechselt. "Ich wusste, dass mir irgendwer die Schuld geben würde", twitterte Kroos augenzwinkernd, der nach seinem Rücktritt aus dem Nationalteam das deutsche WM-Debakel jedoch auch nur aus der Ferne erlebte.

Seine Einstufung in die Internationale Klasse verdankte Kroos also ausschließlich den starken Leistungen, die er für die Königlichen gezeigt hatte, in deren Mittelfeld er dank seiner Ruhe am Ball, der enormen Passsicherheit und großer Übersicht nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil ist - in einer Mannschaft von höchstem Niveau.

Ilkay Gündogan (Manchester City/England)

Deutlich weniger überzeugen als Rüdiger im Nationaldress konnte Ilkay Gündogan, der wie viele andere Nationalspieler bei der WM-Endrunde hinter den Erwartungen zurückblieb. Dies war um so enttäuschender angesichts der wichtigen Rolle, die Gündogan auch im ersten Abschnitt der Saison 2022/23 wieder im Mittelfeld von Manchester City einnahm. Durch die Ankunft von Erling Haaland verlagerte sich sein Aktionsradius zwar etwas weiter nach hinten, sodass er seltener als in der vergangenen Spielzeit in Aktionen zur Torvorbereitung eingebunden war oder selbst zum Abschluss kam. Und obwohl der Kapitän nicht immer in der Startelf stand, zeigt sich sein Wert darin, dass ihn Trainer Pep Guardiola in den wichtigen Spielen stets von Beginn an brachte und Gündogan als zentrale Relaisstation in diesem Weltklasseteam fungierte.

Nationale Klasse

Torhüter

Alexander Nübel (AS Monaco/Frankreich)

Der vom FC Bayern ausgeliehene Keeper wurde in seinem zweiten Jahr in Monaco besser, glänzt vor allem auf der Linie und avancierte sogar zu einem Wortführer innerhalb des Teams.

Innenverteidigung

Armel Bella-Kotchap (FC Southampton/England)

Zweikampfstärke, Robustheit und Technik, die er zumeist in Southampton an den Tag legte, spülten den Innenverteidiger in den Kreis der Nationalmannschaft. Bei der WM blieb er zwar ohne Einsatz, für die Zukunft ist er jedoch eine Alternative.

Mittelfeld offensiv

Pascal Groß (Brighton/England)

Der Allrounder aus Brighton, der als Achter, Sechser, hängende Spitze und Rechtsverteidiger seine Leistungen bringt, hat bereits sechs Treffer erzielt und schickt sich an, seinen Rekord von sieben Toren (2017/18) zu überbieten. Ihn zeichnet taktisches Geschick aus.

Sturm

Kai Havertz (FC Chelsea/England)

Eine wichtige Rolle spielte Kai Havertz bei Chelsea in dieser Saison bislang nicht oder nur zu selten. Der Stürmer ist im Klub keine absolute Stammkraft und die magere Ausbeute von lediglich vier Ligatoren sowie einem Treffer in der Champions League letztlich zu wenig, um in die Internationale Klasse zu kommen. Auch im Nationalteam waren Havertz' Leistungen dafür allzu wechselhaft, trotz seiner Doppelpacks gegen England in der Nations League und gegen Costa Rica bei der WM. Dass er über mehr Potenzial verfügt, hat Havertz in der Vergangenheit ja bereits bewiesen, er muss es nur wieder regelmäßig ausschöpfen.

Wer warum fehlt

Thilo Kehrer

Er enttäuschte bei seinem einzigen WM-Einsatz gegen Spanien als rechter Außenverteidiger. Diese Position und auch die des Innenverteidigers hat er bei West Ham United im vergangenen Halbjahr unterm Strich mit mehr Schatten als Licht ausgefüllt.

Robin Koch

Nach gutem Saisonstart fielen sein Klub Leeds United und auch der Defensivallrounder aus der Bahn, sodass Koch sein Ziel verfehlte, rechtzeitig vor der WM in den Kreis der deutschen Nationalmannschaft zurückzukehren.

Bernd Leno

Der Wechsel von Arsenals Bank zwischen die Pfosten in Fulham tat dem Keeper gut, er spielte solide, jedoch nicht mehr. Auch als Engländer wäre er nicht für die WM nominiert worden, auch ein Ranglistenkriterium.

Deniz Undav

Acht Einsätze in Brighton, allesamt als Joker, sind zu wenig, um bei den Stürmern Einlass in das Ranking zu finden.

Vitaly Janelt

Immer noch ordentlich in Brentfords Mittelfeld, jedoch nicht mehr so spektakulär wie zuweilen in der Vorsaison.

Kevin Volland

Meldete sich nach seiner langen Verletzung spektakulär mit einem Dreierpack in der Europa League zurück, kam jedoch auf zu wenige Einsätze.

Jerome Boateng

In der Liga nur viermal eingesetzt, offenbarte er konditionelle Schwächen.

Robin Gosens

Der Shootingstar der vergangenen Jahre ist endgültig unsanft gelandet. Bei Inter Mailand nimmt er keine tragende Rolle ein, folgerichtig war er selten in der Startelf. Wenn er spielte, riss er zudem keine Bäume aus, immerhin gelang ihm ein wichtiges Tor in der Champions League.

In der Print-Ausgabe vom 22. Dezember startete die Rangliste des deutschen Fußballs für den Winter 2022/23. Weitere Ranglisten finden Sie in den Ausgaben am 29. Dezember und 2. Januar.