Er ist 23 Jahre alt. Aber was Onur Ayik in den vergangenen Jahren erlebt hat, reicht für so manches Leben als Profifußballer. Nun hofft der Stürmer, der bis zum Saisonende den FC Oberneuland verstärken wird, dass er den Tiefpunkt hinter sich hat. Es wäre zumindest an der Zeit.
Als Ayik im Februar 2010 sein Bundesligadebüt im Trikot von Werder Bremen feierte, schien der nächste Schritt zu einer Karriere gemacht. Doch neben einigen Auftritten in der 2. Mannschaft kamen bis zum Sommer 2012 nur eine weitere Erstligapartie sowie jeweils ein Einsatz in Europa League und Champions League hinzu. Denn Onur Ayik war nach eigener Schätzung "50 Prozent" seiner Vertragszeit von zweieinhalb Jahren verletzt. Nicht eingerechnet jene Monate, in denen Ayik angesichts der Pausen seiner Form hinterherlief. Das blieb nicht ohne Folgen, eine neue Anstellung als Profi erhielt der Stürmer nicht.
Auf den angebotenen Einjahresvertrag bei Werder II wollte sich der Kicker nicht einlassen – vermutlich auch, da ihm ein attraktives Angebot des SC Paderborn vorlag. "Das war eigentlich perfekt", sagt Onur Ayik. Kurz bevor er den Vertrag beim Zweitligisten unterschreiben wollte, wechselte dessen Trainer Roger Schmidt überraschend nach Salzburg. Es wurde nichts aus der Zusammenarbeit. "Und ich habe mich von der Situation beeinflussen lassen", erinnert sich Ayik. Er fiel in ein Loch; auch die weiteren Probetrainings in Münster, Dresden und Halle blieben ohne Erfolg.
Nachdem er in den vergangenen Monaten wieder auf Kurs kam, möchte er sich nun der "Situation stellen". Einen Vorvertrag bei einem türkischen Erstligisten hat Onur Ayik bereits in der Tasche. Beim FCO möchte er sich nun die nötige Fitness holen, um seine Perspektiven weiter zu verbessern. "Vor allem möchte ich aber wieder schmerzfrei Fußball spielen."
Stefan Freye