Handball

Handball: "Brutal trauriger Tag" für Kiels Coach Filip Jicha

Kiel geht im Nordderby unter

"Brutal trauriger Tag" für Jicha - Ekberg hadert mit den "Emotionen"

Bedient nach der deftigen Derbyniederlage: THW-Coach Filip Jicha.

Bedient nach der deftigen Derbyniederlage: THW-Coach Filip Jicha. imago images

Am Ende hieß es 26:33 aus Sicht des THW Kiel. Euphorie schüren durch einen überzeugenden Derbysieg? Mitnichten. Stattdessen erlebten die Zebras ein echtes Debakel. Gemeinsam mit dem 27:34 vor neun Jahren war es sogar die höchste Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt überhaupt.

"Heute war für jeden Kieler Fan ein trauriger Tag, für mich war es ein brutal trauriger", gestand Coach Filip Jicha offen ein: "Natürlich gratuliere ich den Flensburgern und meinem Kollegen zum verdienten Sieg, für mich persönlich war es heute aber eine sehr schmerzhafte Niederlage."

Speziell der bärenstarke SG-Keeper Kevin Möller habe dem deutschen Rekordmeister "den Wind aus den Segeln" genommen. "Für uns war es dadurch ein brutaler Kampf um jeden Abschluss, jedes Tor", so der Tscheche: "Möller und die SG-Abwehr haben uns im Zusammenspiel den Zahn gezogen. Dann haben wir in unserer Abwehr durch den Frust, den wir vor dem gegnerischen Tor aufbauten, Schritt für Schritt nachgelassen und die SG eingeladen."

"Man darf über seinen Frust nicht den Kopf verlieren"

Die Niederlage habe sich der THW selbst zuzuschreiben. "Man darf über seinen Frust nicht den Kopf verlieren und so agieren", stellte Jicha klar, der anfügte: "Das muss die Mannschaft jetzt analysieren und ihre Schlüsse daraus ziehen." Am 31. März (18 Uhr) wartet das unangenehme Auswärtsspiel beim TBV Lemgo Lippe, das längst noch nicht gewonnen ist.

Mit hängendem Kopf am Dyn-Mikrofon stand derweil Niclas Ekberg, der sich sein letztes Nordderby mit Blick auf seinen Abschied im Sommer ganz anders vorgestellt hatte. "Wir waren nicht konzentriert genug im Abschluss", befand der schwedische Rechtsaußen, der Möller einen "Weltklasse-Torwart" nannte.

In einer Phase nach der Pause - als Kiel beim 14:14 ausgeglichen hatte - behielt die von Möller unterstützte SG die Ruhe und fuhr einen hochverdienten Derbysieg ein. Der THW habe vor allem das "mentale Spiel" verloren. "Die Emotionen sind da - man muss sie nur im Griff haben, in einigen Situationen hatten wir das nicht", haderte Ekberg.

Wie er sich denn nun fühle? "Man sollte das, was ich sagen will, nicht im Fernsehen sagen", schloss der sichtlich geknickte 35-Jährige. Das prägnante Schlusswort hatte Ex-Kieler Dominik Klein in der ARD: "Das ist zu wenig, mit diesen Ansprüchen, die der THW Kiel hat."

msc

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