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Cordoba im Interview: "Bundesliga bleibt attraktiv für mich"

Ex-Bundesliga-Profi steht noch bei Krasnodar unter Vertrag

Cordoba im Interview: "Natürlich wird die Bundesliga immer attraktiv für mich sein"

Stand bei drei Bundesligisten unter Vertrag, seit Sommer 2021 nun in Krasnodar: Jhon Cordoba.

Stand bei drei Bundesligisten unter Vertrag, seit Sommer 2021 nun in Krasnodar: Jhon Cordoba. IMAGO/ITAR-TASS

Bei Mainz 05 galt Jhon Cordoba ob seiner aufopferungsvollen Spielweise als Publikumsliebling, beim 1. FC Köln half er nach dem Abstieg 2018 tatkräftig und mit 20 Toren beim direkten Wiederaufstieg mit. Cordobas Manko blieb dennoch immer die Trefferquote - in Krasnodar scheint er durchaus Fortschritte gemacht zu haben, stehen doch in 51 Liga-Partien 25 Tore zu Buche für das Kraftpaket.

Im Gespräch mit dem kicker erklärt der mittlerweile 30-Jährige, dass er an eine Bundesliga-Rückkehr seines dritten, deutschen Ex-Klubs, Hertha BSC, glaubt und warum es ihn 2021 nach Russland zog.

Herr Cordoba, wem drückten Sie im Bundesliga-Endspurt am meisten die Daumen: Hertha BSC oder dem 1. FC Köln im Abstiegskampf oder Mainz 05 im Rennen um Europa?
Köln und Mainz waren zwei Mannschaften, bei denen ich mehrere Jahre verbracht habe. Wie man dort mit mir umgegangen ist, war unglaublich. Ich habe mich wie zu Hause gefühlt, das waren meine glücklichsten Jahre in Deutschland. Vor allem in Köln, wo ich am längsten geblieben bin und wo sie bei jedem Spiel meinen Namen skandiert haben. Natürlich habe ich auch gerne und mit vollem Einsatz für Hertha gespielt, ich habe Respekt vor ihren Fans und für diesen tollen Verein. Aber die Erinnerung sind natürlich nicht so tief in mir drin, da ich dort nur ein Jahr lang unter Vertrag stand.

Ich denke, es ist an der Zeit, Mainz nicht mehr klein zu nennen!

Sie machten Ihre ersten Schritte in Deutschland bei Mainz 05, formal der kleinste Ihrer drei Ex-Klubs. Wie ist der dortige Erfolg zu erklären?
Ich denke, es ist an der Zeit, Mainz nicht mehr klein zu nennen! Sie werden von Saison zu Saison besser und kommen in der Tabelle immer weiter nach oben.

Schockiert Sie der Absturz der Hertha?
Natürlich will man nie eine einem verbundene Mannschaft dort unten sehen, in der 2. Liga. Aber sie werden zurückkommen.

Der 1. FC Köln muss eine Transfersperre hinnehmen, die der CAS nun ausgesetzt hat. Der endgültige Ausgang des Prozesses ist offen. Denken Sie, der FC kann trotz möglicher Widrigkeiten auf dem Markt die Liga halten?
Der 1. FC Köln hat eine Mannschaft, die es schafft, Widrigkeiten zu überwinden. Ihre Fans sind verrückt und ich weiß, dass sie mit ihrer Hilfe kein Problem haben werden, in der Liga zu bleiben.

Ich bin nach Russland gekommen, weil ich eine neue persönliche Herausforderung wollte und mir das Projekt Krasnodar gefiel.

Sie spielen seit 2021 in Krasnodar und treffen im Schnitt in jeder zweiten Partie. In Deutschland war das zumindest in der höchsten Spielklasse nie so. Ist aus dem "Arbeiter" Jhon Cordoba nun ein echter "Knipser" geworden?
Ich denke, dass meine letzten zwei Jahre ähnlich gut waren. Auch bei Hertha habe ich sieben Tore geschossen, das war nicht schlecht. Ich hatte einige Rückschläge, aber das ist Vergangenheit. Ich habe in dem Bereich gelernt und jetzt treffe ich öfter.

Nicht alle haben verstanden, dass es Sie 2021 in eine schwächere Liga zog. Warum haben Sie sich damals für Krasnodar entschieden?
Ich bin nach Russland gekommen, weil ich eine neue persönliche Herausforderung wollte und mir das Projekt Krasnodar gefiel. Natürlich habe ich auch an die Zukunft meiner Familie und an mich selbst gedacht. Ich denke, es war ein positiver Schritt in meiner Karriere.

Manche Trainer und Spieler haben sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zurückgezogen aus dem Land. Stand das für Sie zur Debatte?
Ich spiele hier bei einem großen Klub und konzentriere mich auf Fußball.

Ihr Vertrag in Krasnodar läuft noch bis 2025. Planen Sie, diesen zu erfüllen oder reizt Sie vielleicht auch noch einmal Mitteleuropa, vielleicht sogar die Bundesliga?
Ich habe bei Krasnodar noch einen Vertrag für zwei Jahre. Aber ich schließe nie etwas aus und natürlich wird die Bundesliga immer attraktiv für mich sein.

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