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Die Topdecks der deutschen Hearthstone-Profis

Hearthstone World Championship Decks

Die Topdecks der deutschen Hearthstone-Profis

ViperDeck: In der Deck-Auswahl von 'Viper' findet sich überraschendweise kein Krieger.

ViperDeck: In der Deck-Auswahl von 'Viper' findet sich überraschendweise kein Krieger. Blizzard

Torben 'Viper' Wahl und Raphael 'BunnyHoppor' Peltzer sind Deutschlands Hoffnungsträger bei der Hearthstone-Weltmeisterschaft in Taiwan. Sie können und wollen den Titel holen. Damit das gelingt, war eine umfassende Vorbereitung notwendig. Das beinhaltet vor allem eines: Vier Top Decks für die Hearthstone World Championship zusammenstellen. Das ist extrem wichtig. Ein gutes Deck kann am Ende darüber entscheiden, wer den Titel gewinnt, denn selbst die besten Spieler der Welt sind mit benachteiligten Decks nur selten erfolgreich.

Neue Erweiterung erschafft neue Herausforderung

Normalerweise besteht die Vorbereitung darin, sich mit allen erdenklichen Spielsituationen vertraut zu machen, um stets die beste Siegchance zu haben und sogenannte "Tech-Karten" auszuwählen. Solche Karten sind an sich nicht besonders stark in Hearthstone, kontern jedoch andere Klassen und Deck-Typen. Dieses Jahr gab es für die Spieler aber eine neue Herausforderung, wie 'Viper' erklärt: "Es war anderes als sonst, denn wir hatten nur acht Tage Zeit, nachdem die neue Erweiterung rauskam. Er ging also eher darum, herauszufinden, welche Decks man spielt, als was die optimale Deckliste ist." Dieser Effekt wurde noch verstärkt, da neben den 135 neuen Karten aus der Erweiterung "Verschwörung der Schatten" drei alte Sets aus dem verfügbaren Kartenpool rausflogen.

Metadeck Nummer eins: Schurke

Das erste Top Deck war trotz erschwerter Umstände schnell gefunden: Tempo-Rogue. Da bestand bei den zwei Deutschen, aber auch dem Rest des Teilnehmerfelds keine Frage. "Schurke ist momentan mit Abstand die beste Klasse", sagte 'BunnyHoppor' und erhielt Zustimmung von seinem Landsmann 'Viper': "Es gibt nichts im Spiel, was die Klasse besiegen kann. Deswegen wird das Deck fast immer gebannt sein." Nur einer der 16 Teilnehmer verzichtete überhaupt auf die Klasse.

Ohne Krieger-Deck zur Hearthstone-WM

Neben dem Schurken ist auch der Krieger bei fast allen Spielern vorhanden. Das hatte 'Viper' schon vor dem Turnier prognostiziert. Er und 'BunnyHoppor' wählten das beliebte Deck aber nicht aus. Das war laut 'Viper' "die große Entscheidung vor dem Turnier". Beide Profis glauben, Möglichkeiten gefunden zu haben, um das kontrollierende und reaktive Krieger-Deck zu besiegen. Stattdessen rundeten sie ihre jeweilige Auswahl mit einem Zoo-Hexenmeister, Jäger und Khadgar-Magier ab. Bis auf den Verzicht der Krieger gibt es somit keine großen Experimente. Das ist sicher und verspricht eine hohe Siegwahrscheinlichkeit, unabhängig vom Gegner. Statistisch gesehen stehen die Chancen der Deutschen damit gut, jetzt muss es nur noch im Spiel funktionieren.

Christian Mittweg