WM

Doppelter Frust für Boateng

Ghana: Schalker wundert sich über Nichtnominierung

Doppelter Frust für Boateng

Auftaktpleite und keine Startelf: Kevin-Prince Boateng war gegen die USA geladen.

Auftaktpleite und keine Startelf: Kevin-Prince Boateng war gegen die USA geladen. Getty Images

Zur Überraschung von Kevin-Prince Boateng musste sich der Offensivspieler zunächst mit dem harten Platz auf der Bank begnügen. Als der 27-Jährige dann nach knapp einer Stunde von Trainer Kwesi Appiah aufs Feld geschickt wurde, wurde das Spiel der Ghanaer zwar etwas strukturierter, doch hatte der Schalker auch einige Aktionen in seinem Spiel, in denen man erkennen konnte, dass er eine Portion Wut über seine Nichtberücksichtigung mit sich herumtrug.

Nach dem bitteren Ausgang (1:2) ließ er seinem Frust freien Lauf: "Ich habe mich auch gewundert, dass ich nicht gespielt habe. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", meinte Boateng. Als ihn dann auch noch ein deutscher Reporter um einen Kommentar zum deutschen Ergebnis bat, sagte er, dass er "nur über seine Mannschaft sprechen" werde. Appiah sagte nach der Partie, dass Boateng "ein guter Spieler" sei, aber er habe sich für ein 4-4-2 entschieden, und andere Spieler hätten ihn "im Training überzeugt". Neben Boateng ließ der ghanaische Übungsleiter auch den Routinier Mikael Essien vom AC Mailand zunächst draußen, um ihn knapp zwanzig Minuten vor dem Ende einzuwechseln.

Ich habe mich auch gewundert, dass ich nicht gespielt habe.

Kevin-Prince Boateng

Mit Essien und Boateng wurden die anhaltenden Bemühungen der Ghaner nach dem Schock aus der ersten Minute - der US-Amerikaner Clint Dempsey erzielte das fünftschnellste Tor der WM-Historie nach 30 Sekunden - mit dem Tor zum 1:1 durch Ayew in der 82. Minute belohnt. Es war ein hochverdienter Ausgleichstreffer, denn Ghana spielte fast die gesamte Spielzeit auf ein Tor. Doch speziell im Abschluss hatte die Appiah-Elf eine extrem große Streuung."Wir haben aus unseren vielen Chancen zu wenig gemacht, anders als das US-Team", stellte der geknickte Coach der Ghanaer.

Als in der Endphase der Partie sogar ein Sieg für die Black Stars möglich erschien, kam die USA zum entscheidenden Eckball, den der Herthaner John Anthony Brooks zum 2:1-Siegtreffer nutzte. "Auf diesem hohen Niveau wird jeder Fehler bestraft", so Appiah, der trotz der schlechten Stimmung nach dem Auftaktspiel den Blick nach vorne richtete. "Wir haben jetzt noch zwei Spiele. Wir werden versuchen, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren, auch wenn es schwer wird."

Bilder zur Partie Ghana - USA