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Foda fehlen sechs der letzten sieben ÖFB-Torschützen

Nur Gregoritsch blieb übrig

Foda fehlen sechs der letzten sieben ÖFB-Torschützen

Franco Foda muss in den Oktober-Länderspielen unter anderem ohne Marko Arnautovic auskommen.

Franco Foda muss in den Oktober-Länderspielen unter anderem ohne Marko Arnautovic auskommen. GEPA pictures

Marko Arnautovic (Muskelverletzung) Christoph Baumgartner (Muskelprobleme), Sasa Kalajdzic (Schulterverletzung), Stefan Lainer (Knöchelbruch), Aleksandar Dragovic (Covid), Adrian Grbic (Knöchelverletzung) - es wäre schon schlimm genug, wenn das nur die Verletztenliste des ÖFB-Teams vor den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Färöer und Dänemark wäre. Leider ist diese sogar noch erheblich länger. Was aber den Ausfall der erwähnten sechs Spieler für Franco Foda ganz besonders bitter macht - sie haben 15 der letzten 16 Tore des ÖFB-Teams geschossen!

WM-Quali

Der einzige Torschütze aus den letzten 13 Länderspielen, der mit an Bord ist, ist Michael Gregoritsch. Der Augsburg-Legionär, der bei der EURO den wichtigen Treffer zum 2:1 beim 3:1-Auftakterfolg gegen Nordmazedonien erzielte, kam in der Bundesliga bisher erst auf 71 Einsatzminuten. Erst vor einer Woche verstärkte er nach muskulären Problemen Augsburgs zweite Mannschaft in der Bayernliga, ehe er am vergangenen Wochenende für zwölf Minuten gegen Borussia Dortmund wieder als Joker ran durfte. Einziges kleines Erfolgserlebnis bisher: ein Assist bei der 2:6-Niederlage des FCA II gegen Bayreuth.

Die anderen beiden Stürmer im Aufgebot sind Karim Onisiwo, der bisher ein Tor auf sein Teamkonto gebracht hat und bei seinen fünf Bundesliga-Einsätzen für Mainz in dieser Saison leer ausgegangen ist, sowie der nachberufene Ercan Kara, der in vier Länderspielen bisher ohne Torerfolg blieb, aber am Sonntag beim 5:2-Sieg Rapids gegen WSG Tirol seinen ersten Bundesliga-Triplepack erzielte.

ÖFB-Team ohne Offensiv-Kaliber

"Wenn bewährte Kräfte nicht dabei sind, birgt das Ganze immer eine Chance für andere", übt sich Sportdirektor Peter Schöttel in Zweckoptimismus. Aber auch er weiß, welche Kaliber dem ÖFB-Team fehlen. Marko Arnautovic ist mit 29 Toren nicht nur hinter Toni Polster und Hans Krankl der drittbeste ÖFB-Torschütze aller Zeiten, er ist mit 13 Toren auch Franco Fodas Rekord-Torschütze und Lebensversicherung.

Die kicker-Elf des 10. Spieltags

Gemeinsam mit Sasa Kalajdzic, der schon in den September-Länderspielen fehlte, ist Christoph Baumgartner mit vier Toren der verlässlichste ÖFB-Torschütze des Jahres. In seinem ersten Länderspieljahr hat der Hoffenheim-Legionär nicht weniger als sechs Mal getroffen, das war zuletzt Karl Decker im Jahr 1946 gelungen, der davor allerdings auch schon für das deutsche Team stürmen musste.

Mit Adrian Grbic fehlt schließlich auch der effizienteste Torschütze der Foda-Ära. Alle 72 Minuten hat der Lorient-Legionär bei seinen neun Einsätzen für Österreich getroffen und dabei den Teamchef einige Male in letzter Minute gerettet. Foda nahm ihn trotzdem nicht zur EURO mit und hat ihn auch danach nicht mehr einberufen. Obwohl er zuletzt sogar wieder einmal von Beginn an zum Einsatz kam - und sich prompt am Knöchel verletzte. Wodurch Foda erst gar nicht in Verlegenheit kam, ihn zurückholen zu müssen. Für den Teamchef wird es ohne seine besten Torschützen jetzt ohnehin schwer genug, den ab 17. Oktober neuen ÖFB-Präsident zu überzeugen, dass er noch der richtige Mann für die WM-Play-offs im März nächsten Jahres ist.

Horst Hötsch

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