Südwest

Freiberg prüft die Kickers: "Wir fangen nicht an zu träumen"

Regionalliga Südwest, 16. Spieltag

Freiberg prüft die Stuttgarter Kickers: "Wir fangen nicht an zu träumen"

Der SGV Freiberg will sie Stuttgarter Kickers vom Thron stoßen

Der SGV Freiberg will sie Stuttgarter Kickers vom Thron stoßen IMAGO/Eibner

16. Spieltag

Vor 18 Monaten lieferten sich der SGV Freiberg und die Stuttgarter Kickers in der Oberliga Baden-Württemberg ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg, jetzt steigt zwischen den Aufsteigern 2022 und 2023 das Spitzenspiel des punktgleichen Führungsduos. Allerdings nur vor 2000 Zuschauern, denn eine höhere Kapazität ist im Wasenstadion aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erlaubt. SGV-Sportdirektor Dieter Gerstung ist überzeugt, dass ein Vielfaches an Besuchern gekommen wäre.

Neun Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen lautet die Bilanz der Mannschaft von Trainer Roland Seitz (59) aus den letzten zwölf Spielen. Ein Erfolgsgarant ist David Pisot (36). Der Abwehrchef weiß, wie Aufstieg geht, denn er schaffte in der Vorsaison mit der Spvgg Unterhaching den Sprung in die Dritte Liga. "Das kann man nicht vergleichen. Unsere Zielvorgaben sind andere. Wir fangen nicht an zu träumen. Aktuell zählt nur der Erfolg. Wir sind froh, dass wir unsere Punkte haben und dem Klassenerhalt näher gekommen sind. Wir bleiben tatsächlich bescheiden und bodenständig und arbeiten hart und konzentriert", erzählt er. "Aber natürlich weiß ich, was wichtig ist, um oben zu bleiben. Wichtig sind der Charakter und die Leistung der Spieler, dazu müssen Professionalität und Disziplin stimmen." Bis auf den an der Schulter verletzten Domenico Alberico ist der Kader komplett.

Mauersberger und Berisha gegen Ex-Verein

Auf die Stuttgarter Kickers wartet bereits das vierte Spitzenspiel der Saison - nachdem man bereits den Spielen bei Eintracht Frankfurt II, der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und dem Stadtderby beim VfB Stuttgart II mit Blick auf die Tabelle das Prädikat "Topduell" verleihen konnte. "Dass beide Mannschaften eineinhalb Jahre nach den Duellen in der Oberliga nun eine Liga höher ein Spitzenspiel haben, wäre wohl damals den wenigsten in den Sinn gekommen. Umso schöner ist es, dass es nun so eingetreten ist", freut sich SVK-Trainer Mustafa Ünal. 

Ein spezielles Spiel dürfte es auf Seiten der Degerlocher für Christian Mauersberger und Flamur Berisha sein, die beide 2022 mit Freiberg in die Regionalliga aufgestiegen sind, aber inzwischen das Kickers-Trikot tragen. Berisha warnt vor Freiberg: "Es erwartet uns eine Mannschaft die einen sehr guten Lauf hat und mit qualitativ sehr guten Einzelspielern. Es ist schon ein besonderes Spiel aufgrund der tabellarischen Situation, aber auch wegen der gemeinsamen Oberliga-Jahre und dem engen Aufstiegskampf in der Vergangenheit. Die räumliche Nähe spielt auch eine Rolle."

Im keine 50 Kilometer von Stuttgart-Degerloch entfernten Wasenstadion dürfte durch das WFV-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch eine spezielle Herausforderung auf den Tabellenführer warten. Zwar gewannen die Stuttgarter mit 2:1 beim Oberligisten TSG Backnang und zogen ins Viertelfinale ein, benötigten dafür aber 120 Minuten. "Natürlich geht so ein Spiel an die Substanz", sagt Ünal, der nach abgesessener Rotsperre wieder auf Stürmer Daniel Kalajdzic zurückgreifen kann. Dafür stehen neben den Langzeitverletzten Marian Riedinger und Paul Polauke noch hinter den zuletzt angeschlagenen David Kammerbauer, Niklas Kolbe, Marcel Schmidts und David Braig ein Fragezeichen. Offensivspieler Braig hat nach seinem Muskelfaserriss zuletzt gegen Walldorf zwar sein Comeback gegeben und sollte gegen Backnang in der Startelf stehen, musste dann aber kurzfristig passen.

Die weiteren Partien

Abseits des Spitzenspiels steigen am Samstag sechs weitere Partien, allen voran der FC 08 Homburg, auf den nach dem spektakulären DFB-Pokal-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth wieder der Ligaalltag wartet. Die Bundesliga-Reserve von Eintracht Frankfurt will nach dem furiosen 5:1-Derbysieg gegen den FSV Frankfurt auch im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II keine Punkte liegenlassen. Im Umkehrschluss möchte der FSV natürlich Wiedergutmachung betreiben, hat mit der TSG Hoffenheim II aber einen dicken Brocken vor der Brust.  Für Kickers Offenbach geht es darum, die zuletzt klar noch oben zeigende Formkurve auch gegen Mainz 05 II zu bestätigen. Kellerkind Schott Mainz reist nach Balingen, der Bahlinger SC bekommt es mit der SG Barockstadt zu tun.

Abgerundet wird der 16. Spieltag mit zwei Partien am Sonntag. Schlusslicht TuS Koblenz empfängt Hessen Kassel, der VfR Aalen trifft im Verfolgerduell auf den FCA Walldorf.

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