GP von Kanada Rennen

2014

Endstand

1 Daniel Ricciardo 2 Nico Rosberg 3 Sebastian Vettel 4 Jenson Button 5 Nico Hülkenberg 6 Fernando Alonso 7 Valtteri Bottas 8 Jean-Eric Vergne 9 Kevin Magnussen 10 Kimi Räikkönen 11 Sergio Perez 12 Felipe Massa 13 Adrian Sutil 14 Esteban Gutierrez 15 Romain Grosjean 16 Daniil Kvyat 17 Lewis Hamilton 18 Kamui Kobayashi 19 Pastor Maldonado 20 Marcus Ericsson 21 Max Chilton 22 Jules Bianchi
1:39:12,830 + 4,236 + 5,247 + 11,755 + 12,843 + 14,869 + 23,578 + 28,026 + 29,254 + 53,678 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 6 Runden Heckflügel, 60. Runde Getriebe, 48. Runde Bremsen, 47. Runde Aufhängung, 24. Runde Generator, 22. Runde Generator, 8. Runde Unfall, 1. Runde Unfall, 1. Runde

Debütant Ricciardo beendet die Silberpfeil-Serie

GP von Kanada: Hamilton fällt aus - Horrorcrash am Ende

Debütant Ricciardo beendet die Silberpfeil-Serie

Ging gerade noch einmal gut: Nico Rosberg (re.) setzt sich im Zweikampf mit Teamkollegen Lewis Hamilton durch.

Ging gerade noch einmal gut: Nico Rosberg (re.) setzt sich im Zweikampf mit Teamkollegen Lewis Hamilton durch. Getty Images

Auch in Montreal herrschten heiße Sommertemperaturen. Entsprechend heiß ging es beim Grand Prix Start zu. Hamilton kam zwar marginal besser weg als Rosberg, doch der nutzte in der ersten Kurve die bessere Position und behielt die Führung. Allerdings musste seine britischer Teamkollege dabei tief in die Eisen steigen. Vettel profitierte sofort und setzte sich auf Platz zwei. Dahinter krachte es gewaltig. Beide Marussia gerieten schon nach einer halben Runde Renndistanz aneinander und schieden aus. Chiltons erster Ausfall im 26. Rennen bedeutete aber gleichzeitig die sofortige Safety-Car Phase um herumliegende Trümmer zu beseitigen.

Erst eingangs der achten Runde lenkte Bernd Mayländer das Safety-Car wieder an die Box. Der Restart verlief daraufhin unspektakulär. Rosberg behielt souverän die Führung vor Vettel und Hamilton. Der Brite robbte sich allerdings kontinuierlich an den Titelverteidiger heran und überholte im zehnten Umlauf für Position zwei. Dabei demonstrierte der Mercedes erneut seine Überlegenheit. Fast mühelos passierte Hamilton den Red Bull des Titelverteidigers.

Nach 14 Runden läutete Ricciardo den ersten Reigen der Reifenwechsel ein. Fast alle Piloten kamen dabei ungeschoren davon. Nur Massa hatte Pech. Am Williams klemmte das linke Vorderrad und der Brasilianer büßte seinen guten fünften Platz ein. Die beiden Force India setzten dabei gegen den Mainstream und pokerten auf nur einen Boxenstopp.

Mit dem zweiten Reifensatz kam Hamiltons Mercedes offenbar besser zu Recht als Rosbergs Auto an der Spitze. Der Brite setzte Rosberg immer mehr unter Druck und der WM-Führende machte Fehler. Ein Verbremser in der Schikane vor Start und Ziel zwang Rosberg die "Abkürzung" zu nehmen. Die Stewards untersuchten den Fall sofort, sahen von einer Strafe allerdings ab.

Nach 40 Runden bahnte sich ein technisches Problem bei Mercedes an. Bange Blicke am Kommandostand und langsame Rundenzeiten sprachen Bände. Teilweise holte Hülkenberg auf seinem abgefahrenen ersten Reifensatz zwei Sekunden auf die Spitze auf. Die Box funkte verzweifelt an beide Piloten, dass das Problem vom Kommandostand aus nicht zu lösen ist. Beide Autos sollten ihren Vorsprung versuchen zu verteidigen.

Durch den besseren zweiten Boxenstopp kam Hamilton in der 46. Runde an Rosberg vorbei. Beide Mercedes lagen jetzt aber hinter Massa und beharkten sich sofort. Dabei nutzte Rosberg einen kleinen Fehler von Hamilton und kam vorbei. Der Brite versuchte sofort zu kontern, musste die Schikane vor Start und Ziel allerdings geradeaus nehmen und ruinierte sich dabei das Auto. Eine Runde später gab Hamilton auf.

Doch auch Rosberg kämpfte mit der Technik. Das KERS-System des Mercedes war offensichtlich angeschlagen. Nach Massas Reifenwechsel lag der Wiesbadener zwar wieder in Führung, doch zu heiße Bremsen setzten dem Boliden zu. Die Rundenzeiten des WM-Spitzenreiters stürzten in den Keller. Mit Perez, Ricciardo und Vettel kamen die Verfolger gleich im Paket näher.

Nach gut 50 Runden stabilisierten sich Rosbergs Zeiten jedoch wieder. Das technische Problem schien sich zumindest temporär gelöst zu haben. Dahinter folgte in respektablen Abstand eine Vierergruppe, wo sich Hülkenberg gegen Massa, Bottas und Alonso verteidigte. Auf Dauer konnte der Force India die beiden Williams aber nicht halten. Massa nahm nach 58 Runden die Jagd auf die Spitzengruppe auf.

Vorne verteidigte Rosberg verzweifelt die Spitzenposition gegen Perez und die beiden Red Bull. Dabei donnerte der WM-Spitzenreiter immer mit einer Sekunde Vorsprung vor Perez um den Kurs, kam zunächst aber nicht in echte Bedrängnis. Dahinter kamen die beiden Red Bull unter Druck von Massa im Williams. Ricciardo zog danach den Endspurt mit einem Klasse-Überholmanöver gegen Perez an. Mit Mühe brachte der Australier den Red Bull am Force India für Platz zwei vorbei. Der Vierkampf spielte dabei Rosberg in die Karten. Je wilder der Kampf hinter dem Mercedes tobte, desto mehr konnte er seinen Platz an der Sonne absichern.

Ricciardo wollte sich mit dem zweiten Platz aber nicht zufrieden geben. Er machte sich auf die Jagd nach Rosberg und schnappte sich den angeschlagenen Mercedes ausgangs der 68. Runde. Vettel zog nach und überholte in der vorletzten Runde Perez. Sekunden später krachte es gewaltig. Massa wollte mit dem Williams nachziehen und versuchte Perez ebenfalls noch zu überholen. Dabei fuhr er dem Mexikaner in die hintere linke Radaufhängung. Beide Boliden schleuderten sofort von der Strecke und krachten in die Mauer. Vettel konnte eine Kollission im letzter Sekunde vermeiden.

Nach diesem Unfall, der für beide Piloten ohne gesundheitliche Folgen blieb, wurde sofort das Safety Car auf die Strecke geschickt und das Rennen ging unter Gelb zu Ende.

Rosbergs stumpfe Waffe und Ricciardos breites Grinsen