GP von Kanada Qualifying

2015

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Nico Rosberg 3 Valtteri Bottas 4 Kimi Räikkönen 5 Sebastian Vettel 6 Felipe Massa 7 Pastor Maldonado 8 Nico Hülkenberg 9 Daniil Kvyat 10 Romain Grosjean 11 Sergio Perez 12 Carlos Sainz jr. 13 Daniel Ricciardo 14 Marcus Ericsson 15 Max Verstappen 16 Luiz Felipe de Oliveira Nasr 17 Will Stevens 18 Roberto Merhi Muntan 19 Jenson Button 20 Fernando Alonso
1:31:53,145 + 2,285 + 40,666 + 45,625 + 49,903 + 56,381 + 1:06,664 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 2 Runden + 4 Runden Halbwelle, 58. Runde Auspuff, 55. Runde Auspuff, 45. Runde

Vettel ohne "Bums" aus der vorletzten Reihe

Großer Preis von Kanada: Angriff auf Mercedes gescheitert

Vettel ohne "Bums" aus der vorletzten Reihe

Wurde früh zum Zuschauer: Sebastian Vettel.

Wurde früh zum Zuschauer: Sebastian Vettel. Getty Images

Eine Elektronikpanne hat Sebastian Vettels Angriffsplan gegen die Mercedes-Herrschaft schon in der Kanada-Qualifikation zerstört. "Wir hatten im Endeffekt keinen Bums", sagte der deutsche Ferrari-Pilot am Samstag nach der enttäuschenden Fahrt auf Rang 16 in Montreal und wurde zudem noch strafversetzt und muss aus der vorletzten Reihe starten. Vettel wurde von den Formel-1-Rennrichtern in Montreal um fünf Plätze nach hinten versetzt. Grund dafür war ein Überholmanöver unter Roter Flagge gegen den Manor-Piloten Roberto Merhi im Vormittagstraining. Die Rennkommissare sprachen Vettel im Anschluss an eine Anhörung nach der Qualifikation des Regelverstoßes schuldig.

Vettel wurde jedoch nicht ganz ans Ende des Feldes versetzt, da Toro-Rosso-Fahrer Max Verstappen (Niederlande) ebenfalls bestraft wurde. Der 17-Jährige geht von Startplatz 19 ins Rennen.

Dahinter muss sich Ex-Weltmeister Jenson Button (Großbritannien) einordnen. Der McLaren-Pilot konnte in der Qualifikation erst gar nicht antreten und könnte eventuell sogar aus der Boxengasse auf die Strecke gehen.

Die Silberpfeile dagegen waren auf dem Circuit Gilles Villeneuve erneut nicht zu stoppen. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton eroberte am siebten Grand-Prix-Wochenende des Jahres seine sechste Pole Position, sein Teamkollege Nico Rosberg fuhr auf Rang zwei.

So deutet auch in Kanada alles auf einen Sieg der bislang übermächtigen Mercedes hin, auch wenn Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen als Dritter am Start freie Sicht auf die beiden WM-Führenden hat. Mit einem verbesserten Motor hatte die Scuderia eigentlich gehofft, das Rennen am Sonntag (20.00 Uhr MESZ) offener gestalten zu können. "Das ist natürlich bitter für uns, weil wir nah dran gewesen wären. Wie nah, werden wir jetzt nicht rausfinden", sagte Vettel ernüchtert.

Seiner Crew stand nach dem frühen Aus ein langer Arbeitstag bevor, um den Defekt bis zum Start zu beheben. "Irgendein Teilchen ist kaputt gegangen, nichts Teures, aber es hat uns leider lahm gelegt", sagte Vettel. "Wir haben ein schnelles Auto, also sollten wir in der Lage sein, viel Boden gutzumachen", sagte der WM-Dritte.

In der Gesamtwertung aber drohen Vettel angesichts der Ausgangslage schwere Verluste im Kampf gegen das Mercedes-Duo. Derzeit liegt er 28 Punkte hinter Hamilton und 18 hinter Rosberg.

Hamilton war nach der insgesamt 44. Pole Position seiner Karriere schwer erleichtert. "Ich fühle mich wunderbar. Es war nicht der einfachste Tag heute", sagte der 30-Jährige. Am Freitag war er im Training von der nassen Piste in einen Reifenstapel gerutscht, am Samstagvormittag brachte er in der abschließenden Übungseinheit nur wenige Runden zustande und wurde Letzter.

Doch wie so oft, war Hamilton auf den Punkt da, als es zählte. Bei seiner schnellsten Runde hatte der Titelverteidiger saftige 0,309 Sekunden Vorsprung auf Stallrivale Rosberg. "Das war nix jetzt am Ende. Das hat mich sehr geärgert", sagte Rosberg und beklagte die mangelnde Haftung seiner Hinterreifen.

Nach zuletzt zwei Siegen in Serie rechnet sich der Deutsche aber auch für diesen Sonntag weiter Chancen aus. "Das Rennen ist noch nicht gelaufen, es gibt hier Chancen zum Überholen", sagte der 29-Jährige.

Zuletzt kam Rosberg auch das Glück zur Hilfe, als er in Monaco von einem Taktikpatzer seines Teams profitierte, der den führenden Hamilton den Sieg kostete.

Auf so etwas wird Rosberg aber wohl kaum wieder hoffen können. Mercedes hat nach dem Fiasko von Monte Carlo seine Abläufe verändert, Hamiltons Ärger über den Vorfall scheint verraucht. "Ich habe hier meinen ersten Grand Prix gewonnen. Jetzt hier die nächste Pole zu holen, ist etwas Besonderes für mich", sagte Hamilton.

mas/dpa/sid