WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton musste sich im Mercedes mit Platz zwei begnügen. Dritter wurde Sebastian Vettel im zweiten Ferrari. Leclerc hatte ihm die Pole mit der letzten schnellen Runde entrissen. Der Heppenheimer hatte sich "im Auto wohl gefühlt", sagte hinterher: "Aber den letzten Versuch habe ich nicht gut hinbekommen. Und leider wurde die Strecke gegen Ende immer schneller."
"Ich bin extrem glücklich", sagte indes Leclerc, "wir kamen hierher und wussten, dass diese Strecke schwierig für unser Auto sein würde. Aber wir haben ein paar Updates mitgebracht, und es ist schön zu sehen, dass sie so gut funktionieren."
Die Stärke der Scuderia auf dem kurvenreichen Stadtkurs kam überraschend. Für Leclerc ist es die dritte Pole Position in Serie. Zuletzt hatte er die Rennen in Spa und Monza gewonnen. Hinter Vettel folgt Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) auf Platz vier, nur auf Rang fünf steht Valtteri Bottas (Finnland) im zweiten Mercedes. Nico Hülkenberg fuhr im Renault auf Platz neun, rutschte jedoch nachträglich einen Rang nach vorn.
Denn der Australier und Hülkenberg-Teamkollege Daniel Ricciardo verlor seinen achten Startplatz nachträglich. Er wurde nach dem Qualifying disqualifiziert, da aus dem Energierückgewinnungssystem seines Wagens (MGU-K) mehr als die maximal erlaubten 120 Kilowatt flossen. Die MGU-K ist Teil des Hybrid-Antriebsstrangs, der kinetische Energie in Strom umwandelt. Wegen des von den Stewards festgestellten Verstoßes wurden alle Rundenzeiten von Ricciardo gestrichen.
Der 30-Jährige darf am Rennen am Sonntag (14.10 Uhr MESZ/RTL und Sky) teilnehmen. Es steht aber noch nicht fest, ob Ricciardo am Ende des Feldes oder in der Boxengasse starten muss.