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"Grigg's on fire": Nordirland will die EM rocken

Nordiren starten als Außenseiter in Frankreich

"Grigg's on fire": Nordirland will die EM rocken

Auch in Frankreich im Rampenlicht? Conor Washington, Will Grigg und Kyle Lafferty (v.li.).

Auch in Frankreich im Rampenlicht? Conor Washington, Will Grigg und Kyle Lafferty (v.li.). Getty Images

1958 tauchte Nordirland erstmals so richtig auf der Fußball-Landkarte auf, bei der Weltmeisterschaft in Schweden reichte es bis ins Viertelfinale. 1982 in Spanien (Zwischenrunde) und 1986 in Mexiko (Vorrunde) durften sich die Nordiren noch einmal bei der WM präsentieren, sind seitdem aber bei großen Turnieren von der Bildfläche verschwunden. Eine EM stand noch gar nicht auf dem Speisezettel, der Hunger nach 30 Jahren Abstinenz von der großen Bühne auf den ersten Auftritt bei den kontinentalen Titelkämpfen ist entsprechend groß. "Das ist der Stoff, aus dem Träume sind. Wir haben davon geträumt, und die Hoffnungen haben sich erfüllt", brachte es Kapitän Steven Davis nach erfolgreicher Qualifikation auf den Punkt.

Die Qualifikation

Nur Außenseiterchancen wurden Nordirland in der Qualifikationsgruppe F mit Gegnern wie Griechenland, Rumänien, Ungarn oder Finnland von den Experten eingeräumt, davon ließ sich das O'Neill-Team aber nicht beeindrucken. Mit drei Siegen zum Auftakt setzten die Nordiren ein erstes Ausrufezeichen, ehe es in Rumänien beim 0:2 einen Dämpfer gab. Es sollte aber die einzige Niederlage bleiben: sechs Siege, drei Unentschieden, 21 Zähler aus zehn Spielen, Platz 1 - und damit ohne Umwege zur ersten EM-Teilnahme.

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Trainer Michael O'Neill

Schieflage? Mitnichten! Trainer Michael O'Neill führte Nordirland erstmals zur EM. Getty Images

Der Trainer

0:3 gegen Norwegen im Februar 2012, 0:6 in den Niederlanden im Juni 2012 - Michael O'Neill, seit Dezember 2011 im Amt, legte als verantwortlicher Coach der Nordiren einen kompletten Fehlstart hin, die WM 2014 lief ohne Nordirland ab. Doch der Verband hielt am Trainer fest, verlängerte dessen Vertrag und wurde belohnt. O'Neill redete seine Spieler stark: "Psychologische Arbeit ist enorm wichtig für den Erfolg", meinte er jüngst: "Das hat sich jetzt ausgezahlt." Die EURO wartet auf den 46-Jährigen und seine Jungs.

Das Team

Stars, wie früher einmal der 2005 verstorbene George Best, gibt es im Team von Trainer Michael O'Neill nicht, Nordirland hat sich über das Kollektiv mit Spielern, die zum größten Teil in Englands 2. Liga oder in Schottland spielen, mit der ersten EM-Teilnahme in die Geschichtsbücher des Landes eingetragen. In der Qualifikation schoss sich Kyle Lafferty mit sieben der 16 Tore in den Vordergrund. Eine Bank ist auch Spielführer Davis (FC Southampton), den O'Neill als "mustergültigen Profi" beschreibt. "Steven ist jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen, seine Mitspieler zu inspirieren und mitzuziehen." Und da wäre noch Will Grigg, der Wigan Athletic mit 25 Treffern in die zweite englische Liga geschossen hat. Und vor der EM einen Hit landete: "Will Grigg's on fire" stürmte die britischen Charts. Ob Grigg allerdings die EM-Bühne rockt, ist fraglich. In der EM-Qualifikation saß er achtmal 90 Minuten auf der Bank, ebenso bei der Generalprobe für das Turnier in Frankreich am 4. Juni beim 0:0 in der Slowakei. Im Test zuvor gegen Weißrussland am 27. Mai markierte er allerdings den 3:0-Schlusspunkt.

Die Ausgangslage

Antreiber: Kapitän Steven Davis.

Antreiber: Kapitän Steven Davis.

Nordirland ist in der Gruppe C mit Weltmeister Deutschland, Polen und der Ukraine Außenseiter, es fehlt dem Team komplett an Erfahrung für ein großes Turnier. Das Achtelfinale hat O'Neill dennoch nicht abgeschrieben: "Wir wollen unser Volk stolz machen." Das "Wie" ist dabei klar: Harte Arbeit, Leidenschaft und Zusammenhalt.

nik