Conference League

"Ich habe in diesem Stadion noch nie so eine Stimmung erlebt"

Rapid jubelt über magische Europacup-Nacht

"Ich habe in diesem Stadion noch nie so eine Stimmung erlebt"

Rapid schlug die Fiorentina mit 1:0.

Rapid schlug die Fiorentina mit 1:0. GEPA pictures

Der SK Rapid Wien hat am Donnerstag eine seiner magischen Europacup-Nächte gefeiert. Die Grün-Weißen setzten sich im Hinspiel des Conference-League-Play-offs vor 23.000 euphorisierten Zuschauern gegen die Fiorentina mit 1:0 durch und haben somit gute Chancen auf den Einzug in die Gruppenphase. "Ich habe in diesem Stadion noch nie so eine Stimmung erlebt", schwärmte Trainer Zoran Barisic nach dem Match auf der Pressekonferenz. "Die Mannschaft hat es geschafft, unsere Fans glücklich zu machen. Das ist das Allerwichtigste."

Europa-Conference-League - Play-off

Noch Minuten nach dem Schlusspfiff wurden die Spieler von den eigenen Fans gefeiert. Ein Umstand, der auch beim erst 19-jährigen Leopold Querfeld für Gänsehaut sorgte: "Das zeichnet diesen Klub extrem aus - diese Fans, diese Stimmung, die uns dann natürlich auch die letzten Prozente geben, die heute sicher notwendig waren, um einen Serie-A-Topklub zu besiegen."

Schick: "Es ist einfach geil, vor unseren Fans zu spielen"

Ähnlich begeistert äußerte sich Thorsten Schick über die Unterstützung von den Rängen. "Ich glaube, in Kombination mit den Fans zuhause können wir schon eine Macht werden. Sie haben uns in der einen oder anderen Situation noch einmal nach vorne gepusht", erklärte der Rechtsverteidiger. "Es ist einfach geil, vor unseren Fans zu spielen."

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Insbesondere in den ersten 45 Minuten wusste Rapid den eigenen Anhang zu begeistern. Mit sehenswertem Kombinationsspiel, aggressivem Anlaufverhalten und resolutem Verteidigen kauften die Wiener dem Conference-League-Finalisten des Vorjahres regelrecht den Schneid ab. "Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr, sehr zufrieden, was das Spiel in beide Richtungen betrifft", lobte Barisic. Nach Wiederbeginn habe sich dann die "unglaubliche Qualität" der Fiorentina gezeigt. "Wir haben es dann trotzdem geschafft, im Verbund gemeinsam zu verteidigen und sehr wenig zuzulassen."

Fiorentina kommt kaum zu Chancen

Tatsächlich kam Florenz, das am Wochenende noch mit einem 4:1-Erfolg bei Genua in die neue Serie-A-Saison gestartet war, gegen Rapid kaum zu zwingenden Torchancen. Die wohl beste Chance auf einen Treffer vergab Neuzugang Lucas Beltran (90.) kurz vor Schluss. "Es war gegen eine Spitzenmannschaft dieses Kalibers klar, dass du auch einmal geduldig im Block verteidigen musst. Das haben wir vor allem auch in der zweiten Halbzeit richtig, richtig gut gemacht", befand Schick.

Barisic bewertete die Partie, bei der elf Österreicher in der Rapid-Startelf standen, als "Zeichen für unseren Weg". Sinnbildlich für diesen steht Teenager Querfeld, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nenad Cvetkovic die Abwehrreihe der Hütteldorfer dirigierte. Einzellob wollte der 19-Jährige jedoch nur bedingt annehmen: "Ich möchte eher die Mannschaftsleistung hervorheben. Ich glaube, jeder hat heute extrem viele Zweikämpfe gewonnen und sich voll reingeschmissen." Nur so sei es möglich gewesen, Fiorentina nicht zur Entfaltung kommen zu lassen,

Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) muss Rapid wohl eine ähnliche Leistung auf den Platz bringen, um den Aufstieg in die Conference-League-Gruppenphase tatsächlich zu realisieren. Barisic erwartet die Italiener mit "sehr viel Wut im Bauch": Sie werden (...) sehr aggressiv und permanent nach vorne spielen, um Chancen zu kreieren." Der magische Abend des 24. August darf den Grün-Weißen jedenfalls Hoffnung geben.

Nikolaus Fink