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Vor dem Start der Premier League: Liverpool im Check

Premier-League-Vorschau, Teil 4

Klopps Ansporn und ein fehlendes Puzzlestück: Liverpool im Check

Mit Dominik Szoboszlai hat Jürgen Klopp bereits einen wichtigen Baustein im Umbruch bekommen. Weitere sollen folgen.

Mit Dominik Szoboszlai hat Jürgen Klopp bereits einen wichtigen Baustein im Umbruch bekommen. Weitere sollen folgen. IMAGO/Propaganda Photo

Wie lief das Transferfenster?

Nach den frühzeitigen Verpflichtungen von Alexis Mac Allister (Brighton) und Dominik Szoboszlai (Leipzig) herrscht nun seit einigen Wochen Leerlauf, zumindest was Neuzugänge betrifft. Die Reds haben ihrem Vorhaben, den Kader und vor allem das Mittelfeld zu verjüngen, Taten folgen lassen und sich von einigen verdienten Spielern getrennt. James Milner wechselte ablösefrei nach Brighton, Naby Keita nach Bremen. Roberto Firmino schloss sich nach Vertragsende Al-Ahli an und trifft in Saudi-Arabien auf Jordan Henderson (Al-Ettifaq) und Fabinho (Al-Ittihad). Das Duo spülte dem LFC etwa 60 Millionen Euro in die Kassen.

Diese sollen nun reinvestiert werden, weit oben auf der Liste steht weiterhin Romeo Lavia von Premier-League-Absteiger FC Southampton. Drei Angebote der Reds für den defensiven Mittelfeldspieler wurden laut Medienberichten bisher abgelehnt, die Saints fordern mehr als 50 Millionen Euro. Mittlerweile hat Liverpool im Werben um das fehlende Puzzlestück jedoch Konkurrenz vom FC Chelsea bekommen.

Die Offensive ist derweil stark besetzt, in der Abwehrzentrale und auf der rechten Defensivseite ist die Kadertiefe noch überschaubar. Gut möglich also, das auch auf diesen Positionen noch etwas passiert.

Was macht Hoffnung, was Sorgen?

Die gute Laune bei Jürgen Klopp ist zurück, der Deutsche präsentiert sich "heiß" auf die neue Spielzeit. Kurz vor dem Premier-League-Start herrscht Aufbruchstimmung rund um die Anfield Road, die enttäuschende Vorsaison ist abgehakt. Das Verpassen der Champions League schmerzt weiterhin sehr, für Klopp ist das aber ein Ansporn. "Manchmal brauchst du einen Rückschlag, um zu realisieren: 'Ah, da ist das Problem', sagte der 56-Jährige nach der gelungenen Generalprobe gegen Bundesligist Darmstadt 98 (4:2).

In Liverpool genießt Klopp (Vertrag bis 2026) nach wie vor komplette Rückendeckung, der 56-Jährige soll den nötigen Umbruch voranbringen und durchsetzen. Dafür braucht Klopp aber frisches Personal, Neu-Sportdirektor Jörg Schmadtke ist gefragt. Die so wichtige Vorbereitung haben weitere mögliche Neuzugänge verpasst und müssen somit während der Saison Klopps Fußball angelernt bekommen - nicht optimal. "Die Saisonvorbereitung endet nie nach dem ersten Premier-League-Spiel. Sie geht bis zu ersten Länderspielpause", nimmt Klopp bei dieser Thematik ein wenig Wind aus den Segeln.

Die Prognose

Vom Titel dürfte an der Merseyside in diesem Jahr keiner ausgehen. Für die eigenen Ansprüche ist ein Abschneiden in den Top vier derweil Pflicht. Mehr ist angesichts der starken Konkurrenz vorerst wohl nicht von der verjüngten Mannschaft zu erwarten. Spannend ist zudem, wie ernst Klopp die Europa League nimmt. Pokal-Wettbewerbe stehen beim Deutschen bekanntermaßen nicht ganz oben auf der Liste, zeitgleich würde der Titelgewinn einen Platz in der Champions League garantieren.

Am ersten Spieltag wartet auf die Reds direkt eine große Herausforderung. Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ist Liverpool zu Gast beim FC Chelsea. Ein Duell zweier Teams im Umbruch.

Tim Sohr

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