Int. Fußball

Lyon holt Lovren zurück - mit Folgen für Boateng?

Kroate verlässt Russland

Lyon holt Lovren zurück - mit Folgen für Boateng?

Heute und damals: Dejan Lovren, inzwischen WM-Vizeweltmeister 2018 und -Dritter 2022 (li.), wechselt wie schon 2010 nach Lyon.

Heute und damals: Dejan Lovren, inzwischen WM-Vizeweltmeister 2018 und -Dritter 2022 (li.), wechselt wie schon 2010 nach Lyon. imago images (2)

Jerome Boatengs Zukunft bei Olympique Lyon ist offener denn je. Unlängst hatten Gerüchte die Runde gemacht, wonach der Weltmeister von 2014 schon im Januar abgegeben werden könnte - nun verpflichtete OL auch noch einen weiteren erfahrenen Innenverteidiger.

Dejan Lovren kehrt mit einem Zweieinhalbjahresvertrag bis 2025 zu dem Klub zurück, bei dem er zwischen 2010 und 2013 erste Champions-League-Erfahrungen gesammelt hatte. Der Stammspieler der kroatischen Nationalmannschaft, der bei der WM abgesehen vom gewonnenen Spiel um Platz drei alle Einsatzminuten absolviert hatte (ein Assist, kicker-Notenschnitt 3,17), verlässt Zenit St. Petersburg nach zweieinhalb Jahren. Lovren war auch nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Land geblieben und spielte vor der WM regelmäßig.

Lovren: "Ich will nun allen beweisen, was für ein Spieler ich wirklich bin"

"Ich bin sehr glücklich, zu Olympique Lyon zurückzukehren", wird der 33-Jährige am Montag in der Klubmitteilung zitiert. "Dieser Klub hat mir die Tür zum internationalen Fußball geöffnet, das werde ich nie vergessen. Ich habe viel Erinnerungen hier und auch viele Verbindungen, besonders zu Präsident Jean Michael Aulas, der mich immer unterstützt hat. Ich habe Lyon 2013 mit Bedauern verlassen, weil ich das Gefühl hatte, nicht alles gezeigt zu haben. Ich will nun allen beweisen, was für ein Spieler ich wirklich bin."

Lovren, 2012 mit OL französischer Pokal- und Supercup-Sieger, war 2013 von Lyon weiter nach England zum FC Southampton gezogen und schon ein Jahr später - noch vor Jürgen Klopps Ankunft - vom FC Liverpool geholt worden. Dort verbrachte er, gekrönt vom Champions-League-Titel 2019 und der Meisterschaft 2020, sechs weitgehend sehr erfolgreiche Jahre, auch wenn er am Ende keine tragende Rolle mehr spielte.

Blanc hatte sich offenbar mehr Erfahrung gewünscht - trotz Boateng

Lyon, derzeit wie am Ende der Vorsaison nur enttäuschender Tabellenachter, ist sich nach eigenen Angaben sicher, mit Lovren "all die Erfahrung" zu erhalten, "die sich Laurent Blanc im defensiven Bereich gewünscht hatte". Ein Satz, der für Boateng nicht unbedingt Gutes erahnen lässt, schließlich bietet der 34-Jährige, der seit Sommer 2021 in Lyon spielt, seinem Trainer genau das schon jetzt.

An Weihnachten hatte Boateng beteuert, von einem möglichen Abschied nichts zu wissen. "Niemand vom Verein hat mit mir oder meinem Berater darüber gesprochen", auch er habe mit keinem Klub Gespräche geführt. "Mein Fokus lag zu 100 Prozent darauf, schnell wieder fit zu werden."

Boateng war kurz vor der WM am Meniskus operiert worden. "Seit Laurent Blanc unser Trainer ist, lief es für mich persönlich sehr gut. Vor der Verletzung habe ich immer gespielt", sagte der Topverdiener. "Das Vertrauen und die Meinung des Trainers sind wichtig für mich, alles andere ist nicht relevant."

jpe

Sechs Franzosen dabei: Die Top-Torjäger Europas im Jahr 2022