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Martin Demichelis: "Dürfen vom Titel träumen"

Mexiko will Revanche für 2006

Martin Demichelis: "Dürfen vom Titel träumen"

Rafa Marquez (li.) vs. Lionel Messi

Schon 2006 dabei: Rafa Marquez (li.) und Lionel Messi. imago

Als einziges Team mit weißer Weste in der Gruppenphase kommt Argentinien selbstbewusst, fast schon ein wenig überheblich daher. Dass auf dem Weg zum dritten Titel zunächst im Achtelfinale am Sonntag im Soccer-City-Stadion von Johannesburg (20.30 Uhr) Mexiko ausgeschaltet werden muss, kümmert Maradona und seine Jungs wenig. "Nachdem wir die anderen Mannschaften gesehen haben, dürfen wir vom Titel träumen", sagt Martin Demichelis vom deutschen Meister Bayern München.

Trainer Diego Mardadona hegt nicht den geringsten Zweifel an den Qualitäten seiner Schützlinge. Aussagen wie "Leo (Lionel Messi) wird dieses Turnier mit dem WM-Pokal zu verlassen" und "Ich werde der Letzte sein, der den WM-Pokal küssen wird, weil die Spieler ihn gewonnen haben. Ich habe ihn ja schon einmal geküsst" tragen aber sicherlich nicht dazu bei, den Druck von der Albiceleste wegzunehmen.

Samuel muss passen

Demichelis warnt auch vor allzu großer Überheblichkeit. "Ein einziger Fehler kann das Aus bedeuten", so der Defensivstratege, der nach seinem Lapsus beim Spiel gegen Südkorea (4:1) weiß, von was er spricht.

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Maradona hat sich in den vergangenen Tagen noch einmal intensiver über seine Startelf Gedanken gemacht. Fehlen wird wie schon gegen Griechenland wohl Walter Samuel, dessen Oberschenkelbeschwerden noch nicht ganz abgeklungen sind. "Wir wollen gar kein Risiko eingehen. Wenn ein langer Ball kommt, musst du ihn kriegen. Du kannst keinen Ball verloren geben", weiß der Coach.

Gegen Mexiko wird Maradona angeblich auf der Position des Rechtsverteidigers Nicolas Otamendi den Vorzug vor Jonas Gutierrez geben, im Mittelfeld könnte er seinen Intimus Juan Sebastian Veron für Maxi Rodriguez - für Mexiko kein Unbekannter - "opfern".

Vela vor der Rückkehr

Rodriguez hatte El Tri mit seinem Traumtor in der Verlängerung (2:1) vor vier Jahren das Aus beschert. Mexikos Coach Javier Aguirre ist heiß auf die Revanche: "Das ist eine nette Gelegenheit, uns für 2006 zu rächen. Wir haben hier die große Chance, Geschichte zu schreiben." Denn Mexiko stand erst zweimal im WM-Viertelfinale: 1970 und 1986, als die Endrunde jeweils zu Hause stattfand.

In dieselbe Kerbe wie Aguirre, der glaubt "die beste Generation der mexikanischen Geschichte" in Südafrika dabei zu haben, schlägt Abwehrkünstler Rafa Marquez: "Wir sind besser als das Team damals. Der Stachel von vier Jahren sitzt noch tief, am Sonntag reißen wir ihn aber hoffentlich raus." Und der Barça-Profi setzt noch einen oben drauf: "Es ist Argentinien – na und? Mit Messi haben sie den besten Spieler der Welt. Aber in der Defensive sind sie alles andere als großartig."

Die Zuversicht im Team stützt sich auch auf die erwartete Rückkehr von Carlos Vela, der seine Beckenverletzung überstanden hat.