Freiburg hat weiterhin Spaß an Europa. Die Reise nach Lens hat sich für den Sport-Club durchaus gelohnt, wenngleich ein mutiger Auftritt beim Sechsten der Ligue 1 nicht für einen Sieg reichte. Eine solche Leistung der Freiburger kam durchaus überraschend, verlor der SCF schließlich zuvor dreimal in Folge in der Liga und wurde durch Christian Streich taktisch wie personell neu formiert.
Freiburg spielte mit einer Dreierkette, den zentralen Part füllte mit Geburtstagskind Yannick Keitel ein gelernter Sechser aus, der in dieser Saison überhaupt erst sechsmal gespielt hatte. "Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mal wieder von Anfang an spielen durfte", sagte Keitel am RTL-Mikrofon, nachdem er gemeinsam mit Manuel Gulde und Lukas Kübler wenig hatte anbrennen lassen und in ungewohnter Rolle definitiv überzeugen konnte.
Streich stimmt Eggestein zu
Die schwierigen letzten Wochen wollte Freiburg abschütteln, was früh zu spüren war. "Wir hatten aus den letzten drei Spielen etwas gutzumachen", wusste Maximilian Eggestein, der im zweiten Durchgang die große Chance zum Sieg hatte. Nach einem geblockten Kopfball von Jordy Makengo kam Eggestein aus etwa vier Metern zum Schuss, doch der Ex-Augsburger Kevin Danso klärte heldenhaft auf der Linie. "Der Verteidiger macht es herausragend. Vielleicht muss ich hoch schießen", ärgerte sich Eggestein über seine verpasste Gelegenheit.
Das sah auch Streich so. "Der Abwehrspieler macht es hervorragend, Max muss hoch schießen." Dennoch war Freiburgs Trainer sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Der SCF habe "sehr diszipliniert, sehr ruhig und abgeklärt" gespielt. Das entscheidende sei aber gewesen, "dass wir heute anders als in Dortmund aufgetreten sind".
"Zuhause wollen wir das Ding ziehen"
Dennoch wäre Freiburg beinahe für zahlreiche ausgelassene Chancen bestraft worden. Massadio Haidara hatte den Ball nach einer Flanke von Przemyslaw Frankowski wohl mit der Schulter über die Linie gedrückt, zuvor stand der Pole aber ohnehin im Abseits. "Auf der Bank haben sie uns gesagt, dass es Hand war. Am Ende war es Abseits. Hauptsache er hat es nicht gegeben", so Streich.
Somit nimmt Freiburg ein Remis mit ins Rückspiel vor eigenem Publikum. "Das Ergebnis ist in Ordnung, zuhause wollen wir das Ding dann ziehen", schaute Eggestein bereits auf kommenden Donnerstag voraus. Zuvor geht es für den Sport-Club aber zunächst am Sonntag gegen Frankfurt, das auch international im Einsatz war, in Saint-Gilles aber ebenfalls nicht über ein Remis hinauskam.