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Nach dem Alaba-Schock: Real hat vier Optionen

Holen die Königlichen eine Legende zurück?

Nach dem Alaba-Schock: Real hat vier Optionen

Eigengewächs, Neuzugang, alter Bekannter: Real Madrid könnte unterschiedlich auf seine Abwehrsorgen reagieren.

Eigengewächs, Neuzugang, alter Bekannter: Real Madrid könnte unterschiedlich auf seine Abwehrsorgen reagieren. imago images (3)

Weil Real Madrid nun mal das Selbstverständnis und den Anspruch hat, jeden Titel zu gewinnen, dürfte den Königlichen nach dem bitteren Kreuzbandriss von David Alaba zwangsläufig eine Erkenntnis gekommen sein: Zwei fitte Innenverteidiger - Urgestein Nacho und der formstarke Antonio Rüdiger - werden für die Rückrunde samt heißer Saisonphase nicht ausreichen.

Im Angesicht des dritten Kreuzbandrisses nach Thibaut Courtois und Eder Militao sowie des sich öffnenden Winter-Transferfensters muss der spanische Rekordmeister reagieren - und hat dabei vier Optionen.

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Option 1: Mit Jugend auffüllen. Wenn alle vier Innenverteidiger fit sind, ist Real auf dieser Position gut aufgestellt. Um einem drohenden Überangebot vorzubeugen oder das Geld beispielsweise für Kylian Mbappé zu sparen, könnten die Königlichen (unerprobte) Eigengewächse wie Edgar Pujol oder Alvaro Carrillo als Back-ups für Nacho und Rüdiger riskieren. Gerade in der Champions League wäre das allerdings mutig.

Option 2: Improvisierter Umbau. Sechser Aurelien Tchouameni, der nach Verletzungspause wieder fit ist, hat genauso schon in der Abwehrzentrale ausgeholfen wie Kapitän und Rechtsverteidiger Dani Carvajal (1,73 Meter) oder Linksverteidiger Ferland Mendy. Das sind allesamt keine Ideallösungen, zumal sich Reals Außenverteidiger-Alternativen Lucas Vazquez und Fran Garcia bisher nie als Stammelf-Kaliber beweisen konnten. Weitere Verletzungen würden wohl auch dieses Gebilde in sich zusammenfallen lassen.

Option 3: Perspektivisch einkaufen. Eigentlich muss Madrid auf dem Winter-Transfermarkt tätig werden und könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nacho (33), Alaba (31) und Rüdiger (30) sind nicht mehr die Jüngsten, als langfristiger Partner für den 25-jährigen Militao wird immer mal wieder der portugiesische Nationalspieler Goncalo Inacio (22) von Sporting gehandelt. Allerdings haben Alaba und Rüdiger noch ein paar Jahre auf Top-Niveau vor sich - wenn alle wieder fit sind, könnte das die nötige Entwicklung eines Inacio blockieren.

Option 4: Kurzfristig einkaufen. Eine erfahrene Soforthilfe ohne Ambitionen auf einen dauerhaften Stammplatz käme Real in der aktuellen Lage wohl am ehesten gelegen, wobei das Angebot natürlich begrenzt ist. Wer sich in der Theorie tatsächlich anbietet, ist Raphael Varane (30). Der langjährige Real-Verteidiger (vier CL-Siege in Madrid) ist bei Manchester United seit geraumer Zeit keine gesetzte Stammkraft mehr und müsste sich in Spanien weder an den Klub noch an die Liga gewöhnen. Ob ein Spieler mit seiner Vita jedoch Lust darauf hat, eine Übergangslösung ohne große Perspektive zu sein, darf in Frage gestellt werden.

nba