Int. Fußball

Nach Fan-Tod: "Radikale Maßnahmen" in Frankreich?

Sportministerin Amelie Oudea-Castera kann sich Einschränkungen vorstellen

Nach Fan-Tod: "Radikale Maßnahmen" in Frankreich?

Die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera.

Die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera. picture alliance / abaca

"Das kann so im Fußball nicht weitergehen", sagte Amelie Oudea-Castera am Montag in Paris dem Sender France Info. "Basta, das reicht."

Am Samstag war es noch vor der Ligapartie zwischen Nantes und Nizza (1:0) zu gewaltsamen Auseinandersetzungen einiger Fans beider Lager gekommen. Dabei war auch ein Bus attackiert worden, in dem sich Anhänger Nizzas befanden. Ein 31 Jahre alter Mann hat diese Angriffe nicht überlebt. Er verstarb an einer "Verletzung im Rücken", die durch eine Waffe mit Klinge entstanden sein könnte. Eine detailliertere Autopsie steht aber noch aus.

Es gehe nicht an, dass es wegen Ausschreitungen im Fußball zu einer starken Überlastung der Polizei, Sachbeschädigungen, attackierten Mannschaftsbussen, Verletzten und nun zu einem Toten komme, empörte sich die Ministerin. Oudea-Castera konstatierte, dass auf eine radikale Situation radikale Maßnahmen folgen. So kann sich die Sportministerin auch Einschränkungen der Anreise von Fans bei Risikopartien vorstellen.

Der Tod des Nizza-Fans war nur der traurige Höhepunkt einer ganzen Reihe von gewalttätigen Vorfällen, die den französischen Profifußball in den letzten Monaten erschüttern. Erst im Oktober sorgte ein Vorfall im im Vorfeld des Gastspiels von Olympique Lyon bei Olympique Marseille für internationale Schlagzeilen. Dabei war der Teambus Lyons angegriffen worden, bei der Attacke wurde unter anderem auch auch der damalige OL-Coach Fabio Grosso verletzt worden. Bereits damals hatte Oudea-Castera "strenge Strafen" gefordert.

jer, dpa