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Real Madrid: Nachos öffentliche Entschuldigung nach Aussetzer

Wie lange fällt Gironas Portu aus?

Nacho entschuldigt sich nach Aussetzer öffentlich - Tadel von Ancelotti

Die Emotionen kochen hoch: Antonio Rüdiger (li.) hält Cristhian Stuani von Real-Kapitän Nacho weg.

Die Emotionen kochen hoch: Antonio Rüdiger (li.) hält Cristhian Stuani von Real-Kapitän Nacho weg. imago images

Es hätte der perfekte Abend für Real Madrid werden können. Nach dem 2:0 gegen UD Las Palmas unter der Woche führten die Königlichen am Samstag mit Anbruch der Nachspielzeit mit 3:0 bei Girona. Dass das Team von Trainer Carlo Ancelotti der Überraschungsmannschaft in La Liga die Tabellenführung abluchsen wird, stand fest.

Dann aber setzte es offenbar einen Moment bei Kapitän Nacho aus. Kurz vor der Mittellinie legte sich Portu den Ball vor, wurde dann aber vom eingesprungenen Real-Verteidiger böse und viel zu hoch abgegrätscht. Eine völlig unnötige Aktion, für die es zwingend Rot geben musste und die eigentlich keinen zweiten Blick benötigt hätte. Weil aber Schiedsrichter Juan Luis Pulido Santana erst Gelb geben wollte, musste der VAR einschreiten.

Während sich Portu vor Schmerzen auf dem Rasen krümmte, schlich Nacho nach einer kurzen Entschuldigung davon. Als dem Spanier doch die Rote Karte gezeigt wurde, kochten die Emotionen nochmal hoch. Im Anschluss an eine Rudelbildung sahen der wütende Cristhian Stuani und Nachos Innenverteidigerkollege Antonio Rüdiger, der den Uruguayer zurückhielt, Gelb.

Portu musste vom Feld getragen werden. Die TV-Bilder ließen Schlimmes vermuten. Erste Untersuchungen konzentrierten sich auf Verletzungen an Schien- und Wadenbein. Allerdings müsse abgewartet werden, bis die starke Schwellung abgeklungen ist, um aussagekräftigere Tests durchzuführen.

Portu hegt keinen Groll

Auch mit Hüftproblemen, auf die Portu nach dem Sturz gekracht war, habe der Offensivspieler zu kämpfen. Das Krankenhaus konnte er zumindest noch in der Nacht verlassen. In Spanien wird mindestens von einer "wochenlangen" Ausfallzeit ausgegangen. Es müsse sich erst noch zeigen, ob nicht auch Bänder im Knöchel beschädigt wurden.

Großen Groll schien Portu nicht zu hegen. Der 31-jährige Spanier bedankte sich am Sonntag via Instagram stattdessen für die Aufmunterungen im Stadion und danach. "Wir haben eine sehr schöne Saison vor uns", blickte er bereits voraus.

Noch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel entschuldigte sich Real-Coach Ancelotti für das Einsteigen von Nacho. Ehe er Portu eine schnelle Genesung wünschte, stellte der Italiener tadelnd in Richtung seines Kapitäns klar: "Er hätte ruhig bleiben und die Rote Karte vermeiden sollen."

Dabei dachte Ancelotti wohl auch nicht ganz uneigennützig an die Personalsituation im Abwehrzentrum. Eder Militao fällt mit seinem Kreuzbandriss bekanntlich noch lange aus, David Alaba kämpft fortlaufend mit Blessuren und fehlte auch beim Spitzenspiel im Kader. Bleiben nur noch Rüdiger und Nacho. Wobei Letzterer in der Liga nun vorerst fehlen wird.

Die öffentliche Entschuldigung Nachos noch am Samstagabend nahm man dem eigentlich fairen Sportsmann durchaus ab: "Heute und in meiner gesamten Karriere hatte ich nie die Absicht, jemandem Schaden zuzufügen. Ich hoffe, dass du dich gut und schnell erholen kannst." Warum Nacho allerdings in seinem Social-Statement auch von einer "unfreiwilligen Aktion" schrieb, bleibt mit Blick auf die Zeitlupen wohl sein Geheimnis.

msc