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NFL eliminiert Tackle-Technik und erntet Kritik von Spielern

Zukünftig 15-Yard-Strafe

NFL eliminiert Tackle-Technik und erntet Kritik aus Spielerkreisen

Eines der Plays, die ab sofort geahndet werden sollen: Bengals-Linebacker Logan Wilson klemmt den Fuß von Ravens-Tight-End Mark Andrews - der daraufhin wochenlang ausfällt - mit seinem Körpergewicht ein.

Eines der Plays, die ab sofort geahndet werden sollen: Bengals-Linebacker Logan Wilson klemmt den Fuß von Ravens-Tight-End Mark Andrews - der daraufhin wochenlang ausfällt - mit seinem Körpergewicht ein. IMAGO/UPI Photo

Das sogenannte "Hip-Drop-Tackle" war in NFL-Kreisen zuletzt in aller Munde, weil es seit geraumer Zeit zur Debatte gestanden hatte und bereits seit längerem über die Abschaffung dieser bestimmten Technik debattiert worden war. Der NFL-Wettbewerbsausschuss hatte deshalb einen Vorschlag gemacht, dem nun von den 32 NFL-Teambesitzern per Abstimmung zugestimmt wurde.

Zukünftig 15-Yard-Strafe

Dies gab die NFL am Montagnachmittag im Zuge des jährlich stattfindenden NFL-Liga-Treffens bekannt, welches in diesem Jahr in Orlando Florida abgehalten wird. Im Kern geht es um das sogenannte "Swivel-Hip-Drop-Tackle", bei dem ein Verteidiger mit beiden Händen um den Gegner greift, sich dann mit den Füßen vom Boden löst, um ihn im Grunde mit seinem gesamten Gewicht zu Boden zu bringen und dabei "auf dem Bein des Läufers am oder unterhalb des Knies landet und es einklemmt", wie aus einem Schreiben der NFL hervorgeht.

Ein solches Vergehen wird in Zukunft mit einer 15-Yard-Strafe für die verteidigende Mannschaft geahndet. Die NFL verspricht sich davon, die Verletzungsgefahr zu minimieren und dadurch längere Ausfallzeiten zu verhindern. Wie Jeff Miller, Executive Vice President der NFL, untermauert, habe es in der abgelaufenen Saison 230 Fälle eines solchen zukünftig verbotenen Tacklings gegeben (weniger als eins pro Spiel), woraufhin 15 Spieler mit Verletzungen eine gewisse Zeit verletzt gefehlt haben.

Spieler kritisieren Regeländerung

"Wenn es verwendet wird, ist es für den Läufer äußerst schädlich - der Läufer ist völlig wehrlos", erklärte Rich McKay, Vorsitzender des NFL-Wettbewerbsausschusses, der in diesem Zuge auch deutlich gemacht hat, dass es ausschließlich um die Eliminierung des "Swivel-Hip-Drop-Tackles" geht und es einen Unterschied zu dem normalen "Hip-Drop-Tackle" gibt, welches weiter erlaubt sein soll.

Insbesondere in NFL-Spielerkreisen wird die Regeländerung jedoch kritisch betrachtet, besonders von Defensivspielern, die sich - hart ausgedrückt - um die Zukunft des Sports sorgen und Bedenken äußern, wie man nun beim Tacklen zukünftig vorgehen solle. So schreibt Miami-Dolphins-Safety Jevon Holland bei X süffisant: "Breaking news: Tackling Banned."

In dieselbe Kerbe schlagen auch der bereits zurückgetretene J.J. Watt, der in Anlehnung an die kontaktlose Variante Flag Football vorschlägt, zu den "Gürteln mit den Flaggen" zu springen oder Cornerback Darius Slay von den Philadelphia Eagles, der schreibt: "Es wird bald viele verpasste Tackles geben." Minnesota-Vikings-Safety Josh Metellus wirft dem Wettbewerbskomitee dagegen vor, sich nicht für die Verteidigung zu interessieren. "Jedes Jahr machen sie es uns schwerer, erfolgreich zu sein."

fys

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