Handball

Norwegen zum sechsten Mal Frauen-Europameister

Schweden sichert sich den dritten Platz

Norwegen zum sechsten Mal Frauen-Europameister

Wieder mal eine Klasse für sich: Die Norwegerinnen triumphierten bei der Europameisterschaft.

Wieder mal eine Klasse für sich: Die Norwegerinnen triumphierten bei der Europameisterschaft. imago

Durch den EM-Titel sicherte sich Norwegen das Ticket für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und die WM 2015 in Dänemark. Das Spiel um den dritten Platz hatte zuvor Schweden mit 25:23 (11:12) gegen den entthronten Titelverteidiger Montenegro für sich entschieden. EM-Torschützenkönigin mit 58 Treffern und wertvollste Spielerin des Turniers wurde Isabelle Gullden aus Schweden. Im Halbfinale hatte Norwegen mit 29:25 gegen Schweden gewonnen und Spanien mit 19:18 gegen Montenegro.

Hammerlos für DHB-Team: Russland wartet in den WM-Playoffs

Während die Norwegerinnen ausgelassen feierten, herrschte im deutschen Handball-Lager entsetzen. Als EM-Zehnter war die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen hinter den eigenen Erwartungen geblieben, hatte aber für die Auslosung der WM-Playoffs am Sonntag den Topf mit den Top-Teams erreicht und auf einen einfachen Gegner gehofft. Doch das Gegenteil traf ein: Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) muss gegen Rekordweltmeister Russland und damit den schwerstmöglichen Gegner antreten. Zudem muss das deutsche Team das entscheidende Rückspiel am 13./14. Juni auswärts bestreiten.

Damit ist auch Olympia in Gefahr, denn nur über das Turnier in Dänemark kann sich deutsche Mannschaft für Rio qualifizieren. "Schlimmer geht es nicht mehr, das ist der Hammer", sagte Rekord-Nationalspielerin Grit Jurack. "Das ist eine riesige Herausforderung. Das werden echte Schlüsselspiele für die Zukunft. Aber wir glauben an die Mannschaft bei dieser Herausforderung", meinte Mark Schober, Generalsekretär des Deutschen Handballbundes (DHB). Russland hatte die EM mit einem enttäuschenden 14. Platz abgeschlossen.

Norwegen holt Rückstand auf

Solche Sorgen müssen sich die Norwegerinnen nicht machen. Die Skandinavierinnen verloren im gesamten EM-Turnier nur das unbedeutende Hauptrundenspiel gegen Co-Gastgeber Ungarn. Doch im Endspiel hatten sie gegen Spanien in der Neuauflage des EM-Finales von 2008 zunächst arge Probleme. Überraschend lag Norwegen mit 5:9 hinten, kämpfte sich zur Pause auf 10:12 heran und übernahm auch dank den sieben Treffer von Nora Mörk sowie den insgesamt 15 Paraden der überragenden Torfrau Silje Solberg beim 16:15 erstmals die Führung.

Spanien blieb aber dran, vergab beim 25:26 aber zwei hochkarätige Ausgleichschancen. So bedeutete der Treffer der fünffachen Europameisterin Linn-Kristin Riegelhuth-Koren zum 27:25 zwei Minuten vor dem Ende die Entscheidung.

Norwegen - Spanien 28:25 (10:12)

Norwegen: Silje Solberg, Sando - Betina Riegelhuth 2, Arntzen, Kristiansen 1, Alstad 1, Löke 2, Breivang, Mörk 7/1, Oftedal 2, Karlsson, Linn-Kristin Riegelhuth-Koren 10/5, Jakobsen, Herrem, Sanna Solberg 3
Spanien: Navarro, Temprano - Lopez, Martin 4/1, Nunez, Fernandez, Mangue 3, Aguilar 2, Chavez 1, Pinedo 1, Escribano, Pena 10/5, Gonzalez, Elorza, Egozkue, Cabral 4
Schiedsrichter: Bonaventura/Bonaventura (Frankreich)
Zuschauer: 7500
Strafminuten: 8 / 10

dpa