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Notizen aus Rio: NBA-Stars im Luxusliner

Lang Lang am Strand - Bach übernachtet im Dorf

Notizen aus Rio: NBA-Stars im Luxusliner

Rund 200 deutsche Olympioniken sind bis Freitag in Rio schon eingetroffen.

Rund 200 deutsche Olympioniken sind bis Freitag in Rio schon eingetroffen. Getty Images

DOSB-Sportchef Schimmelpfennig: "Es kommt Leben ins deutsche Haus"

Die deutschen Appartements im Olympischen Dorf füllen sich immer mehr. Bis zum Freitag sind rund 200 Athleten, Trainer und Betreuer in Rio de Janeiro eingetroffen. "So langsam kommt Leben in das deutsche Haus im Olympischen Dorf", sagte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund. Nach der verletzungsbedingten Absage von Marathon-Ass Arne Gabius hat das deutsche Team nun eine Gesamtstärke von 425 Startern. Die deutschen Hockey-Männer absolvieren vor der Olympia-Teilnahme noch ein Trainingslager in Argentinien.

Bach will im Olympischen Dorf übernachten

IOC-Präsident Thomas Bach will während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) mehrere Nächte im Olympischen Dorf verbringen. Das kündigte der 62-Jährige bei einem Pressetermin am Donnerstag an. Er wolle versuchen, drei- bis viermal im Dorf zu übernachten, so Bach.

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"Im Olympischen Dorf schlägt das Herz der Spiele", sagte der Fecht-Olympiasieger von 1976: "Sie können jeden fragen: Wer einmal in einem Olympischen Dorf gelebt hat, möchte wieder kommen. Also bin ich froh, zurück zu sein." Besonders freue er sich auf die Begegnungen mit den Sportlern aus verschiedensten Ländern, auch wenn sein enger Zeitplan dafür wohl nur wenig Raum lasse: "Ich werde aber versuchen, wenigstens ein paar Tage hier zu schlafen und Zeit mit den Athleten zu verbringen. Im Dorf ist die ganze Welt vereint. Hier sieht man, dass die Welt ein Dorf ist."

Lang Lang am "deutschen" Olympia-Strand

Der weltbekannte chinesische Pianist Lang Lang wird bei den Spielen im deutschen Pavillon am Strand von Rio ein besonderes "Gastspiel" absolvieren. Wie der Deutsche Generalkonsul Harald Klein mitteilte, werde Lang Lang am 19. August ein Musikprojekt mit 15 Kindern aus Favelas veranstalten. Das ist Teil eines seit 1994 bestehenden Sozialprojekts (Ação Social pela Música do Brasil), mit dem bereits tausende junge Menschen im Alter von sieben bis 18 Jahren in Brasilien eine Musikausbildung erhalten haben.

Deutschland wird neben dem Deutschen Haus nahe dem Olympiapark, wo sich Sportler, Funktionäre und Politiker treffen, am Strand im Stadtteil Leblon diesen Pavillon der Begegnung anbieten. Auf einer großen Leinwand können die Sportwettkämpfe verfolgt werden, es gibt zudem Sportangebote, Konzerte, politische Diskussionsforen, Bossa Nova-Nächte und Auftritte von Sambagruppen. Neben deutschem Essen und natürlich deutschem Bier werden auch Strandkörbe aus Deutschland aufgestellt. "So etwas ist ja hier ziemlich unbekannt", meinte Klein. Das Projekt steht unter dem Motto "OliAle" - dies steht für die portugiesischen Wörter Olimpia und Alemanha - und richtet sich an Brasilianer und Olympia-Touristen. Es wird aus öffentlichen wie privaten Mitteln finanziert, pro Tag werden 800 bis 1000 Besucher erwartet. Die provisorische Anlage am Strand ist 470 Quadratmeter groß. Hängematten, Beachvolleyball, Kicker und Tischtennisplatten sollen das lockere Lebensgefühl am Strand Rios transportieren. Als Teil des OliAle-Projekts finanziert die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer zudem ein Ausbildungsprogramm für Fachkräfte zur Förderung des Behindertensports in Brasilien.

US-Basketballer übernachten auf Luxusliner

Die Silver Cloud ist Herberge der US-Basketballstars während der Spiele vor der Küste von Rio de Janeiro.

Die Silver Cloud ist Herberge der US-Basketballstars während der Spiele vor der Küste von Rio de Janeiro. picture-alliance

Die US-Basketballer verzichten in Rio de Janeiro auf das Leben im nicht gerade luxuriösen Athletendorf. Die NBA-Millionäre um Superstar Kevin Durant haben das Kreuzfahrtschiff "Silver Cloud Liner" gemietet. Umgerechnet 12.000 Euro werden pro Star und Einzelzimmer in der Woche fällig. Teamsprecher Craig Miller begründete die Maßnahme damit, dass das Olympische Dorf "nicht der beste Ort" für die Vorbereitung auf die Operation Gold von Team USA sei.

Endgültig kein Olympiaticket für Issinbajewa

Für Russlands Doppelolympiasiegerin im Stabhochsprung, Jelena Issinbajewa, ist der Traum von den Spielen in Rio de Janeiro endgültig geplatzt. Der Internationale Leichtathletikverband IAAF habe ihren Antrag auf eine individuelle Starterlaubnis abgelehnt, schrieb Issinbajewa am Freitag im sozialen Netzwerk Instagram. "Das Wunder ist nicht geschehen." Die dreifache Weltmeisterin aus Wolgograd unterliegt damit der Kollektivsperre der IAAF gegen die russischen Leichtathleten wegen zahlreicher Dopingfälle. Gegen Issinbajewa selbst, die als erfolgreichste Stabhochspringerin aller Zeiten gilt, gibt es keine Dopingvorwürfe.

aho/dpa/sid

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