Basketball

Basketball-EM: Das ist Achtelfinal-Gegner Montenegro

Gegner der DBB-Auswahl in Berlin

Ohne Star, aber mit aggressiver Verteidigung: Das ist Deutschlands Achtelfinal-Gegner Montenegro

Bojan Dubljevic (re.) und Montenegro fordern Deutschland.

Bojan Dubljevic (re.) und Montenegro fordern Deutschland. IMAGO/LAPbg

Der Weg ins Finale: Eigentlich wäre Montenegro bei der diesjährigen Eurobasket gar nicht dabei gewesen. Doch weil Russland nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde, durfte das kleine Land als beste nicht-qualifizierte Mannschaft nachrücken. In der Gruppe A in Tiflis gab es zum Auftakt eine knappe 68:72-Niederlage gegen die Türkei. Auch Spanien war eine Nummer zu groß (65:82). Doch weil Montenegro Belgien (76:70), Bulgarien (91:81) und im abschließenden Gruppenspiel Gastgeber Georgien bezwang (81:73), zog es als Gruppendritter in die K.-o.-Phase ein.

Der Star: Der größte Star des Landes fehlt. Nikola Vucevic von den Chicago Bulls hatte seine EM-Teilnahme schon im Vorfeld abgesagt. Der Kader hat damit keinen echten, alles überstrahlenden Star. Herausstechen noch am ehesten Power Forward Bojan Dubljevic, der in Valencia spielt, und der eingebürgerte Spielmacher Kendrick Perry, der momentan bei Unicaja Baloncesto unter Vertrag steht. "Ich kann ein Buch darüber schreiben, wie belastbar dieses Team ist", sagte der 29-Jährige nach dem Weiterkommen. "Nächste Station Berlin - auf geht's!"

Die Stärken: Montenegro verteidigt sehr aggressiv und forsch, was bisweilen an die slowenische Taktik im Spiel gegen Deutschland erinnert. Das Team provoziert viele Turnover des Gegners und eigene Steals (7,3 im Schnitt). Offensiv strebt der Weltranglisten-25. ein geordnetes Angriffsspiel an, setzt seine großen Spieler ein, die oft von Perry (7,4 Vorlagen im Schnitt) zur Geltung gebrach werden - von außen nehmen sich die Montenegriner aber vergleichsweise wenige Würfe, sie wollen in Korbnähe. Dubljevic und Co. sind dann vor allem beim Rebound stark, offensiv wie defensiv.

Die Schwächen: Trotz mutiger Verteidigung ist Montenegros Defensivarbeit häufig wenig geschlossen. Dem Gegner ergeben sich dadurch immer wieder freie Würfe und viel, viel Platz in der Zone. Das könnte Deutschlands Chance sein: Wandert der Ball schnell durch mehrere Hände, sollten sich einigermaßen unproblematisch freie Würfe von außen oder ausreichend Platz unter dem Korb ergeben. Individuell ist der deutsche Kader sowieso besser besetzt als der des Gegners. 

"Deutschland ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir werden nicht aufgeben. Wichtig ist, dass wir in der Defensive von Anfang an aggressiv starten und kontrollieren", sagt Forward Zoran Vuceljic beim Sender RTCG. Der Forward hat bislang eine eher kleine Rolle gespielt, traut seinem Team aber viel: "Ich denke, obwohl sie die Gastgeber sind, haben wir die größere Gier. Und wir haben nicht den Druck wie sie."

pau

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