"Wir werden leiden müssen", hatte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok vor der Partie gegen den HSV gemutmaßt. Leiden mussten am Freitagabend aber erst einmal die mitgereisten Hamburger Fans, denn es war der SCP, der besser in die Partie kam. Ex-Hamburger Bilbija wurde gerade noch geblockt (6.), kurz darauf landete die Kugel dennoch im Netz: Nach einem Einwurf mit anschließender Flanke von Zehnter setzte sich Kostons am langen Pfosten gegen Muheim durch und knallte die Kugel aus spitzem Winkel unter die Latte (7.).
SCP spielbestimmend - Harmlose Hamburger
Die Gastgeber, bei denen im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Hannover Brackelmann anstelle von Ens begann, blieben auch in der Folge das aktivere und vor allem zielstrebigere Team. Kostons vergab nach einem langen Ball und gewonnenem Sprintduell gegen den zuletzt erkälteten Hadzikadunic den Führungsausbau (13.). Kurz darauf verzog Obermair aus der Distanz (16.).
Vom HSV, der nach dem 1:0-Derbysieg gegen St. Pauli auf Meffert (Gelbsperre) und Pherai (Schwellung) verzichten musste (Suhonen und van der Brempt waren neu dabei) kam in dieser Phase fast gar nichts. In der Defensive bekamen die Rothosen Kostons und Co. zwar besser in den Griff, in der Offensive war der Ansatz aber erstaunlich ideenlos. So dauerte es bis in die 36. Minute, ehe es vor dem Paderborner Tor halbwegs gefährlich wurde: Dompés Schlenz-Versuch wurde knapp neben das Tor abgefälscht. Kurz vor der Pause verpasste Suhonen ein Königsdörffer-Zuspiel knapp (45.+1).
Weil auch der SCP in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs bis auf einen Klaas-Abschluss (43.) nicht mehr die Zielstrebigkeit auf den Platz brachte, war insgesamt bis zur Pause recht wenig los.
Baumgarts Dreifachwechsel
Zum zweiten Durchgang brauchte Baumgart den von muskulären Problemen genesenen Benes (für Suhonen) und tauschte zudem seine Innenverteidigung aus. Anstelle von Hadzikadunic und Schonlau bildeten Ambrosius und Heyer das Duo.
2. Liga - 33. SPieltag
Auch wenn die Hamburger nun etwas mutiger auftraten, zielstrebiger wurden die Versuche der Gäste nicht. SCP-Keeper Boevink war mit Ausnahme von Flankenabfangen weitgehend beschäftigungslos. Seine Vorderleute hatten mit den zaghaften Vorstößen der Hamburger keinerlei Probleme. Im letzten Drittel tauchten aber auch sie nur selten auf - wenn dann aber deutlich gefährlicher: Bilbija traf aus spitzem Winkel den Pfosten (59.) und köpfte kurz darauf genau auf Raab (62.).
HSV zu ungefährlich
In der Schlussphase wurde der HSV nochmal etwas aktiver, echte Gefahr entstand aber nicht. Zum einen weil Brackelmann im Sprintduell mit Königsdörffer die Fußspitze dazwischen bekam (69.) und der eingewechselte Jatta (79.) wie Benes (82.) zu zentral auf Boevink abschlossen.
Weil der eingewechselte Conteh die Entscheidung für Paderborn liegenließ (90.), blieb die Partie zumindest vom Ergebnis allerdings weiter offen. Die letzte Möglichkeit schoss Benes links neben das Tor - und besiegelte damit ein weiteres Zweitliga-Jahr für insgesamt enttäuschende Hamburger. Mit nur noch einem Spiel ist der Rückstand von vier Punkten auf den Relegationsplatz nicht mehr aufzuholen.
Die Hamburger haben am letzten Spieltag der Saison das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg vor der Brust (Sonntag, 15.30 Uhr). Der SC Paderborn spielt zeitgleich, genau wie alle anderen Mannschaften, in Rostock.