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Pochettino stellt klar: "Wollen Freude zurück zu Chelsea bringen"

Neustart nach katastrophaler Saison

Pochettino fährt vor und stellt klar: "Wir wollen Freude zurück zu Chelsea bringen"

Soll den FC Chelsea zurück gen Erfolg führen: Trainer Mauricio Pochettino.

Soll den FC Chelsea zurück gen Erfolg führen: Trainer Mauricio Pochettino. IMAGO/PA Images

An diesem Montag fuhr er vor, im dunkelgrauen Bus: Mauricio Pochettino, der neue Chelsea-Coach. Nach einigen Begrüßungen und Umarmungen mit künftigen Kollegen direkt nach dem Ausstieg machte sich der 51-jährige Argentinier über das Vereinsgelände der Londoner auf zu einem ausführlichen Interview mit den klubeigenen Medien.

Dort unterstrich der Nachfolger der komplett gescheiterten Übergangslösung Frank Lampard zunächst einmal, wie sehr er sich auf seine nächste Station nach Espanyol Barcelona, dem FC Southampton, Tottenham Hotspur sowie Paris Saint-Germain (bis 2022) freut: "Das ist für mich Freude und Ehre, mich nun beim Chelsea Football Club zu engagieren. Wir (ich und mein Team; Anm. d. Red.) sind so aufgeregt, Chelsea ist einer der größten Vereine der Welt. Daher fiel uns die Entscheidung, hierher zu kommen, natürlich leicht."

In den letzten 15 Jahren ist Chelsea der größte Klub in England gewesen.

Mauricio Pochettino

Auch, weil die Blues für Pochettino einfach eine der Top-Adressen im modernen Fußball sind: "In den letzten zehn, zwölf, 15 Jahren ist Chelsea der größte Klub in England gewesen." Darüber mögen sie im Lager von Manchester City zwar ein klein wenig schmunzeln aufgrund von sieben Ligatiteln und dem diesjährigen ersten Champions-League-Sieg im Vergleich zu Chelseas drei Meisterschaften und zwei Königsklassentiteln im selben Zeitraum über die vergangenen 15 Jahre. Der neue Mann an der Seitenlinie hat im Kern aber recht: Die Londoner sind seit vielen Jahren eine Adresse im europäischen Fußballgeschäft - und doch zuletzt ziemlich abgeraucht.

"Unsere Vergangenheit ist unsere Vergangenheit"

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Deswegen will er schnell wieder zurück zur Sonne mit den Blues: "Ich kenne die Premier League sehr gut und weiß, was für eine Mentalität hier vorherrscht - und zwar die des Gewinnens." Gerade hier will der Champions-League-Finalist von 2019 (0:2 mit den Spurs im rein englischen Finale gegen Liverpool) ansetzen und den sportlichen Horror der jüngsten Spielzeit - Platz 12 mit mageren 44 Punkten nach 16 Niederlagen - möglichst schnell vergessen lassen. Investments von mehreren hundert Millionen Euro für Profis wie Mykhailo Mudryk oder Weltmeister Enzo Fernandez hatten sich nämlich hier überhaupt nicht gerechnet, das internationale Geschäft, also selbst die Conference League, war verpasst worden.

Sein Ansatz nun: Gewinnermentalität zurückbringen und all den Spuk mit einem frischen Ansatz vertreiben. "Wir müssen von Anfang an hart arbeiten und den Fans das Gefühl vermitteln, dass die Spieler in den Spielen alles reinwerfen und quasi für den Klub sterben. Unsere Vergangenheit ist unsere Vergangenheit", so Pochettino in diesem ausführlichen Interview mit seinem neuen Klub. "Doch jetzt ist die Zeit, etwas Neues und eine großartige Beziehung mit den Fans aufzubauen."

Denn eines ist für den neuen CFC-Trainer klar: "Die Geschichte von Chelsea ist zu gewinnen und an der Spitze zu stehen. Wir können uns keine Auf und Abs leisten. Und dafür müssen wir alle von Anfang an an einem Strang ziehen und wie ein Tier in jedem Spiel kämpfen."

Sein erstes Spiel wird für Pochettino übrigens direkt ein Gradmesser sein: Zum Premier-League-Auftakt 2023/24 geht es gegen den FC Liverpool um Trainer Jürgen Klopp.

mag