Champions League

PSG: Szenen wie im Abstiegskampf

Mbappé und Messi gegen Bayern im Kader

PSG: Szenen wie im Abstiegskampf

Rund um das Monaco-Spiel im Fokus: Presnel Kimpembe, Kapitän Marquinhos und Neymar (v.li.).

Rund um das Monaco-Spiel im Fokus: Presnel Kimpembe, Kapitän Marquinhos und Neymar (v.li.). imago images (3)

Wenn es in den Stadien gerade schon keine gibt, so erreichen Paris St. Germain zumindest vom eigenen Trainingsplatz ein paar gute Nachrichten. Am Montag mischten Kylian Mbappé und Lionel Messi im Abschlusstraining vor dem Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern mit. Während Messi voll einsatzfähig sein dürfte, wird Mbappé - früher als ursprünglich erwartet und kommuniziert - am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) zumindest auf der Bank sitzen. Beide stehen im 22-köpfigen Aufgebot, das PSG am Montag veröffentlichte.

"Ganz Europa" ist laut Leon Goretzka "heiß" auf das Duell im Prinzenpark. Doch falls in München jemand das Gefühl hat, das Spiel komme angesichts der mühevollen Auftritte zuletzt zu keinem guten Zeitpunkt, muss er nur nach Paris blicken und könnte merken: Moment, vielleicht könnte er viel besser gar nicht sein.

PSG hat von zehn Pflichtspielen 2023 nicht nur vier verloren und ist aus dem Pokal ausgeschieden. Auch die Umstände tragen zu einer explosiven Gemengelage bei. Trainer Christophe Galtier beklagte sich öffentlich über den Zustand des ausfallgeplagten Kaders; der sichtlich formschwache Neymar lieferte sich beim 1:3 in Monaco am Samstag Medienberichten zufolge offene Streitereien auf dem Rasen und in den Katakomben; und zwischen Fans und Mannschaft tun sich Gräben auf.

Kimpembe muss die wütenden Fans beruhigen - Marquinhos schweigt

Nach der Bayern-Generalprobe gegen Monaco, die Galtier mit einer B-Elf bestritten hatte, war es Eigengewächs Presnel Kimpembe, der sich dazu veranlasst sah, sich ein Megafon zu schnappen und den wütenden Anhang zu beruhigen. Er übte Selbstkritik, bat, das Team jetzt nicht im Stich zu lassen ("Wir brauchen euch noch"), und versprach einen anderen Auftritt gegen Bayern. Es waren Szenen wie im Abstiegskampf, obwohl PSG weiterhin Ligue-1-Spitzenreiter ist. Immerhin: Die Fans applaudierten.

Weil aber Kapitän Marquinhos nicht in die Kurve gegangen war und angeblich sogar Teamkollegen davon abhielt, scheint er nun nicht nur beim Anhang angezählt zu sein. "Der umstrittene Kapitän", lautete danach ein Kommentar von "L'Equipe", die die Lage bei PSG am Wochenende so zusammenfasste: "Es sieht aus wie ein schlechter Film."

In seinem kicker-Interview (Montagausgabe) hatte Marquinhos noch behauptet, dass "eine sehr gute Stimmung im Team" herrsche, "auch wenn man mal verschiedener Meinung ist", und dass man bisher "alles geregelt bekommen" habe. "Für mich gilt es, immer viel zu reden, aufrichtig zu sein, um die Gruppe zusammenzuhalten."

Ob das kurzfristig gelingt? Nicht nur für Bayern steht schon im Champions-League-Achtelfinale die Wertung einer ganzen Saison auf dem Spiel, in einem Wettbewerb, den PSG immer noch nicht gewonnen hat. "Man sollte im Vorfeld nicht zu viel reden", weiß Marquinhos, "es kommt vielmehr darauf an, was man auf dem Platz zeigt." Und damit ist nicht der Trainingsplatz gemeint.

Das Interview mit PSG-Kapitän Marquinhos lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag - hier auch als eMagazine.

jpe