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Kepa verletzt: Jetzt muss Real Madrid Andriy Lunin vertrauen

Kepas Verletzung ist eine seltene Chance für Lunin

Reals Torwart-Problem: Dem vertrauen, dem man nicht vertraut hat

Die Rollen waren klar verteilt: Auch hinter Kepa (li.) ist Andriy Lunin (re.) normalerweise Ersatz.

Die Rollen waren klar verteilt: Auch hinter Kepa (li.) ist Andriy Lunin (re.) normalerweise Ersatz. imago images (2)

Noch ehe diese Saison für Real Madrid richtig begonnen hatte, war sie für den Rückhalt der Königlichen quasi schon wieder beendet: Am 10. August gab der spanische Rekordmeister bekannt, dass sich Thibaut Courtois das Kreuzband gerissen hat. Bitter für den belgischen Weltklassemann, ein herber Verlust für die Blancos, die unter anderem ihm den Champions-League-Finalsieg 2022 zu verdanken hatten.

Sofort stellte sich die Frage, ob Trainer Carlo Ancelotti und die anderen Madrider Entscheider damit zufrieden waren, mit Courtois' Ersatzmann Andriy Lunin in die Saison zu gehen. Der 24 Jahre alte Ukrainer war über diese Rolle seit seiner Verpflichtung 2018 - zunächst war er mehrfach verliehen worden - bisher nie hinausgekommen. Die Antwort lautete: nein.

Real verpflichtete auf Leihbasis Kepa, der beim FC Chelsea auf der Bank saß, vor allem durch seine Zeit bei Athletic in Bilbao aber zumindest den spanischen Fußball kannte. Der 29-Jährige hielt bisher selten die sogenannten Unhaltbaren im Stile eines Courtois, zu dem dem Spanier nicht nur zwölf Zentimeter Körpergröße fehlen. Aber er machte es meistens ordentlich.

Am Mittwochabend dann der Schock: Vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Braga hat sich auch der Courtois-Ersatz verletzt. Kurzfristig durfte - weil er musste - Lunin ran, der im Real-Trikot zuvor lediglich 19-mal ein Pflichtspiel absolviert hatte. In seinem erst dritten CL-Spiel für die Königlichen bekam er der introvertierte dritte Mann schon nach wenigen Minuten einen Elfmeter auf sein Tor gefeuert, den er allerdings parierte. Beim 3:0-Sieg, der den vorzeitigen Achtelfinaleinzug bedeutete, blieb Lunin erst zum sechsten Mal für Madrid sogar ohne Gegentor - eine Leistung, die ihm bei seinen vergangenen Einsätzen selten gelungen war.

Ein weiteres Spiel wird Lunin mindestens machen

Gutes Omen, guter Auftritt, bevor es jetzt trotz anstehender Länderspielpause ernst wird. Kepa laboriert laut Vereinsangaben an einem Riss im rechten Abduktor, dürfte angeblich um die drei Wochen lang ausfallen. Diesmal wird Real nicht spontan reagieren, diesmal bekommt Lunin mehrere Spiele in Folge die Chance, sein Können zu zeigen.

Am Samstagabend gegen Valencia (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wird Lunin definitiv noch mal das königliche Tor hüten, nach der Länderspielpause geht es gegen Cadiz (26. November), in der CL gegen Neapel (29. November) und gegen Granada (2. Dezember). Wie schnell Madrid ein Kepa-Comeback forcieren wird, hat der Ukrainer wortwörtlich selbst in der Hand.

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