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Rekordmann Cano ist Opfer von Argentiniens Luxusproblem

44-Tore-Mann bleibt nur WM-Zuschauer

Rekordmann Cano ist Opfer von Argentiniens Luxusproblem

Stilsicherer Jubel: German Cano bejubelt seine Tore mit einem L, das seinem Sohn Lorenzo gewidmet ist.

Stilsicherer Jubel: German Cano bejubelt seine Tore mit einem L, das seinem Sohn Lorenzo gewidmet ist. IMAGO/TheNews2

Cano hat sich in den vergangenen Jahren in Brasilien zu einer Tormaschine entwickelt. Für Vasco da Gama erzielte er binnen zwei Jahren 43 Tore in 101 Spielen. 2022 folgte der Wechsel zu Fluminense, wo er noch einmal eine Schippe drauflegte: In 68 Pflichtspielen erzielte er sagenhafte 44 Tore für den Klub, der im weltberühmten Maracana-Stadion seine Heimspiele austrägt.

26 Treffer markierte er dabei in der Liga und wurde Torschützenkönig; es ist die beste Ausbeute seit 2004, als Washington 34 Tore in einer Liga-Saison markiert hatte. Damals bestand die erste Liga in Brasilien aber auch aus 24 Mannschaften und nicht aus 20 wie heutzutage.

Mit seinen 44 Toren übertraf Cano damit in Brasilien die bisherige Bestmarke von 43 Treffern, die sich Neymar (2012 für Santos) und Gabriel Barbosa (2019 für Flamengo) bis dato geteilt hatten, und hegte wohl auch deshalb leise Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme, die sich aber nicht erfüllten.

Sein Problem aber war sein Pass. Cano ist Argentinier - und die Albiceleste hat vor allem im Sturm ein Luxusproblem, wo sich so prominente Namen wie Lionel Messi, Lautaro Martinez, Paulo Dybala oder Angel di Maria wiederfinden.

Argentinien auf Rekordkurs

Trainer Lionel Scaloni hatte also im Angriff die Qual der Wahl und entschied sich schlussendlich gegen den 34-jährigen Angreifer, der weltweit im Kalenderjahr 2022 in Sachen Tore lediglich von Frankreichs Superstar Kylian Mbappé (47 Treffer) übertroffen wurde.

Canos Traum von der WM-Teilnahme ist also geplatzt, nicht aber der der Argentinier vom WM-Titel. Der amtierende Gewinner der Copa America (1:0 gegen Brasilien) darf sich durchaus berechtigte Hoffnungen machen, zählt er doch in Katar zu den Titelanwärtern, nicht zuletzt wegen seiner beeindruckenden Serie von 36 ungeschlagenen Spielen nacheinander - die Südamerikaner sind nur noch eine Partie davon entfernt, Italiens Rekord von 37 ungeschlagenen Spielen in Serie einzustellen. Die Chance dafür haben sie am Dienstag beim WM-Auftakt gegen Saudi-Arabien (LIVE! ab 11 Uhr bei kicker).

drm