"Die Spieler haben große Geduld bewiesen. Die meisten von ihnen wollten bleiben und haben bis heute abgewartet. Sie müssen jetzt noch vor Ende der Transferperiode die Möglichkeit zu einem Vereinswechsel bekommen", wird Reinhardt auf der Vereinswebsite zitiert.
Erfurt befindet sich seit Monaten in Turbulenzen. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga vor anderthalb Jahren bekam der Klub finanziell kaum festen Boden unter die Füße. Sportlich kämpfte Erfurt in dieser Saison gegen den Abstieg, befand sich nach 19 Spieltagen auf Platz 14, nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz.
Der Verein bleibt bestehen
Noch am Montag hatte es so ausgesehen, als könne sich doch noch ein Investor finden lassen. Am Mittwochnachmittag vermeldete RWE aber, dass die Verhandlungen erfolglos geblieben seien und als Konsequenz der Spielbetrieb eingestellt werde. Der Nordostdeutsche Fußballverband bestätigte eine entsprechende Information durch den Insolvenzverwalter, der Vorgang werde dem Sportgericht übergeben.
Bei normalem Verlauf werden alle RWE-Spiele annulliert, Erfurt stünde als erster Absteiger aus der Regionalliga Nordost in die Oberliga fest. Der Verein soll allerdings weiterhin bestehen bleiben, müsse sich aber neu ausrichten, wie Reinhardt erklärte: "Jetzt sind die Vereinsgremien und Vereinsmitglieder gefordert, sich auf die Aufrechterhaltung des Nachwuchsbereichs zu konzentrieren."
"Das sollte nicht so zu Ende gehen"
Am kommenden Samstag wären die Erfurter gegen den Tabellenführer Energie Cottbus eigentlich nach der Winterpause in die Restspielzeit gestartet. Matthias Auth, Präsident von Energie Cottbus, bedauert die Situation in Erfurt: "Der FC Rot-Weiß Erfurt, ein Traditionsverein im Osten, verkörpert für seine zahlreichen und leidenschaftlichen Fans seit 54 Jahren Identifikation und Stolz. Das sollte nicht so zu Ende gehen", wird Auth via Twitter zitiert.
Cottbus startet nun mit Topspiel gegen Lok Leipzig
Für die Cottbuser bedeutet die Spielabsage, dass der Tabellenführer noch eine Woche länger Zeit hat, sich auf das erste Spiel nach der Winterpause vorzubereiten. Gegner im Stadion der Freundschaft ist am 8. Februar dann gleich der 1. FC Lok Leipzig (16 Uhr, LIVE! bei kicker) - die Sachsen belegen aktuell mit zwei Zählern Rückstand Platz zwei hinter dem FC Energie.