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Serie A: Spannung um Europa und im Keller

Serie A, 38. Spieltag: Sonderfall Juventus

Saisonfinale in Italien: Spannung um Europa und im Abstiegskampf

Stand jetzt wird Juventus Turin in der kommenden Saison nur in der Conference League an den Start gehen.

Stand jetzt wird Juventus Turin in der kommenden Saison nur in der Conference League an den Start gehen. IMAGO/Pacific Press Agency

Die Meisterfrage

Seit Wochen schon spielen die Neapolitaner im Grunde nur noch um die goldene Ananas. Denn der dritte Scudetto der stolzen Süditaliener nach den glorreichen Diego-Maradona-Meisterschaften 1987 und 1990 wurde bereits Anfang Mai eingetütet - und war ohnehin seit Monaten nicht mehr richtig zur Debatte gestanden. Zu stark trat das Team von Luciano Spalletti, der sich für mindestens ein Jahr vom Geschäft zurückziehen wird, um Aushängeschilder wie Victor Osimhen oder Khvicha Kvaratskhelia auf. Der verdiente Lohn war eben der erste Titel seit 33 Jahren - zugleich die erste italienische Meisterschaft für den Fußballschuhe tragenden Coach Spalletti.

Wer nimmt an der Champions League teil?

Auch hinter Napoli wurden die Claims bereits abgesteckt. Lazio Rom, Pokalsieger und Champions-League-Finalist Inter Mailand sowie die offiziell am kommenden 38. Spieltag noch als amtierender Meister geltende AC Milan haben sich für die Champions League qualifiziert. Sollten die Römer ihr letztes Spiel beim längst geretteten FC Empoli (Samstag, 21 Uhr) gewinnen, wäre dem Team von Trainer Maurizio Sarri gar die Vize-Meisterschaft sicher. Alles in allem ist diese Saison ein großer Erfolg für die Biancocelesti mit dem Erreichen der Königsklasse.

Europa oder Conference League - was darf's sein?

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Auf den Plätzen 5, 6 und 7 tummeln sich derweil die Vereine Atalanta Bergamo (61 Punkte), AS Rom (60) und Juventus (59). Und hier wird es noch spannend. Denn nur die am Ende als Fünfter und Sechster einlaufenden Klubs nehmen an der Europa League teil, dem Siebten - aktuell wäre das Turin - winkt nur die Qualifikation für die Europa Conference League.

Die Konstellation ist klar geregelt: Gewinnen die Bergamasken gegen den starken und auf Platz 10 stehenden Aufsteiger Monza und die Roma nach dem verlorenen Europa-League-Finale gegen Sevilla (1:4 i. E.) gegen Spezia Calcio, dann kann Juventus nichts mehr gegen die Conference League ausrichten. Die Alte Dame muss in Udine ran. Alle Spiele steigen am Sonntag parallel ab 21 Uhr.

Der Sonderfall Juve

Apropos Turin: Die italienischen Meldungen zufolge auch kommende Saison von Massimiliano Allegri trainierten Bianconeri befinden sich noch immer im Rechtsstreit. Nach zunächst verhängter 15-Punkte-Strafe samt folgender Aufhebung sind dem Rekordmeister jüngst wieder zehn Zähler abgezogen worden. Dagegen geht der Klub aber noch vor. Sollte es im Optimalfall aus Juve-Sicht wieder zur kompletten Aufhebung kommen, wäre die Alte Dame unter Umständen plötzlich wieder ein Champions-League-Kandidat.

Auf der anderen Seite droht dem Traditionsverein allerdings auch von der UEFA, die selbst ermittelt, Ungemach. Im Raum steht etwa ein einjähriger Ausschluss vom europäischen Geschäft. Das würde die Serie-A-Tabelle anderweitig umkrempeln. Unter diesen Umständen könnten sich Klubs wie Torino, Florenz, Monza oder Bologna noch Hoffnungen auf die Conference League machen.

Abstieg? Fast alles geregelt

Nach längerer Zeit - nach elf Jahren - muss Sampdoria Genua den bitteren Gang in die Serie B antreten. Nur drei Saisonsiege an den ersten 37 Spieltagen waren eindeutig zu wenig. Ebenfalls runter geht US Cremonese, der als Aufsteiger den direkten Klassenerhalt verpasst hat.

Spannend geht's dagegen am Sonntag ab 21 Uhr (LIVE! bei kicker) zu: Hellas und Spezia Calcio sind mit jeweils 31 Punkten noch in akuter Abstiegsnot - einen wird es erwischen. Bei einem eigenen Sieg bei Milan muss Hellas also hoffen, dass Spezia selbst nicht bei der Roma gewinnt. Bleiben beide Teams punktgleich, kommt es zum Entscheidungsspiel.

Wer wird eigentlich Torschützenkönig?

Victor Osimhen

Wird sich alsbald Torschützenkönig der Serie A nennen können: Napoli-Torgarant Victor Osimhen. IMAGO/MB Media Solutions

Dreimal in den vergangenen fünf Jahren hatte sich Lazio-Ass Ciro Immobile zum Capocannoniere gekrönt. In dieser Saison warfen den Italiener allerdings auch einige Verletzungen immer wieder aus der Bahn (nur zwölf Treffer in 30 Partien). So darf sich nun mutmaßlich Napoli-Torjäger Osimhen die Kanone überreichen lassen - 25 Tore in 31 Einsätzen sprechen eine klare Sprache. In die Nähe hat es nur Inter-Star Lautaro Martinez mit 21 erfolgreichen Abschlüssen in 37 Partien geschafft. Der Argentinier wird aber kaum noch vier oder mehr Treffer bei Mailands Gastspiel beim FC Turin verbuchen, um Osimhen noch einzukassieren.

mag

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