Sturm Graz hat mit einem 1:1 in der Europa League bei Real Sociedad überrascht. Die Steirer schrieben mit einer heroischen Abwehrschlacht im vierten Anlauf erstmals in der Gruppenphase an und vertagten das vorzeitige Ausscheiden. Jantscher brachte den Außenseiter am Donnerstag in San Sebastian in Front (38.), Sorloth glich für die dominierenden Basken aus (53.).
EL-Gruppenphase - 4. Spieltag
Mit nun fünf Punkten Rückstand auf den Zweiten Real Sociedad ist zwei Spiele vor Gruppenabschluss rechnerisch noch der Aufstieg möglich. Rang drei, der den Umstieg in die Zwischenrunde der Conference League bringen würde, belegt PSV Eindhoven (5) nach dem 0:0 im Parallelspiel beim Tabellenführer Monaco (8).
Ersatzgeschwächte Grazer überraschen gegen Real Sociedad
Der Tabellenzweite der Bundesliga war mit angeknackstem Selbstbewusstsein und Personalsorgen zum spanischen Tabellenführer angereist. Yeboah gab mittags einen positiven Corona-Schnelltest ab und musste als fünfter Stammspieler kurzfristig passen. Sarkaria gab den Sturmpartner für Jantscher - eine Kombination, die später klick machen sollte. Mit Kuen und Borkovic saßen nur noch zwei arrivierte Akteure auf der Bank.
Ilzer versuchte mit einer defensiven Fünferkette das Zentrum zu verdichten und den Favoriten auf die Flanken zu lenken. Spaniens Ex-Teamspieler Silva segelte für einen frühen Weckruf nur knapp unter einer Flanke durch (2.), hatte ansonsten mit der Manndeckung aber wenig Freude. Goalie Siebenhandl war nach einem Gewusel und Schuss von Sorloth auf dem Posten (16.). Dazwischen fand Prass im Rückraum Jantscher, dessen Warnschuss allerdings geblockt wurde (11.).
Sturms Sturmduo sorgt für die überraschende Führung
Der Druck, den "La Real" ausübte, war beträchtlich, nach 29 Minuten segelte der achte Corner der Spanier in den Sturm-Strafraum. Der umsichtige Affengruber hatte zuvor einen Schuss von Portu geblockt, Siebenhandl wäre geschlagen gewesen (28.). Jubeln durfte Sturm, nach einem überfallsartigen Angriff: Sarkaria setzte sich am Flügel durch, marschierte in den Strafraum und fand dann mit dem idealen Stanglpass Jantscher.
Kurz darauf hatte Sarkaria die Möglichkeit, auf und davon zu ziehen, verlor den Ball aber im nun sintflutartigen Regen (43.). Mit Hängen und Würgen retteten die Grazer die Führung in die Pause. Der Regen veränderte die Platzverhältnisse beträchtlich, nicht aber die Richtung: Sorloth hielt erfolgreich den Fuß nach einem verlängerten Corner zum 1:1 hin. Beinahe gelang dem norwegischen Stürmer der Doppelschlag, Affengruber blockte den ersten Versuch (56.), Prass grätschte in den zweiten (62.). Die Eckbälle der Basken waren weiter hochgradig gefährlich: Mikel Merino bezwang Siebenhandl, nicht aber Ljubic, der den Ball von der Linie kratzte (69.).
20 Minuten vor dem Ende wechselte Ilzer erstmals, Jantscher machte Kuen Platz. Im Fokus stand bis zuletzt die Grazer Defensive. Siebenhandl wehrte den Gewaltschuss von Sorloth in die Mitte ab, den Nachschuss fälschte Ljubic über das Tor (82.). Im Finish machte Siebenhandl zweimal gegen den eingewechselten Isak die Türe zu. Und auch Sturm klopfte noch mal an, doch Sarkarias Versuch von der Strafraumgrenze fiel zu zentral aus (89.). Wels gab ab der 83. Minute sein Europacupdebüt. Noch einmal brandete bei den Basken Jubel auf, doch das Tor nach einem Corner zählte wegen Abseits zurecht nicht (93.).