EM

Schweiz beendet Zusammenarbeit mit Cheftrainer - übernimmt Schmid vorzeitig?

"Sportlichen Ziele wurden verfehlt"

Schweiz beendet Zusammenarbeit mit Cheftrainer - übernimmt Schmid vorzeitig?

Michael Suter ist ab sofort nicht mehr der Cheftrainer der schweizer Handball-Nationalmannschaft.

Michael Suter ist ab sofort nicht mehr der Cheftrainer der schweizer Handball-Nationalmannschaft. Sascha Klahn

Michael Suter stand der A-Nationalmannschaft seit Sommer 2016 als Trainer vor und besitzt noch einen Vertrag bis Juni 2024 - nun endet sein Engagement als Coach des A-Nationalteams frühzeitig. Das gab der Schweizerische Handball-Verband (SHV) heute (07. Februar) bekannt. 

Im Rahmen der gemeinsamen Aufarbeitung der Leistungen der A-Nationalmannschaft an der EHF EURO 2024 seien der Verband und Coach zum Schluss gekommen, die Zusammenarbeit mit dem A-Nationaltrainer fünf Monate früher als ursprünglich geplant zu beenden. Mit Suter verlassen auch Matthias Gysin (Assistenztrainer) und Jasko Camdzic (Goalietrainer) das Trainerteam.

Verband: "Die sportlichen Ziele bei der EM wurden verfehlt"

Pascal Jenny, SHV-Zentralpräsident sagte über die Entscheidung: "Die sportlichen Ziele bei der EHF EURO 2024 wurden verfehlt. Die Niederlage gegen Nordmazedonien im aus sportlicher Sicht wichtigsten Gruppenspiel der Europameisterschaft mit ihren Auswirkungen auf die WM-Qualifikation wirft uns zurück. Dafür übernimmt der Verband die Verantwortung und hat den Entscheid getroffen, die sportliche Leitung des Nationalteams vorzeitig neu zu regeln."

"Es war mir eine grosse Ehre der Nationalmannschaft über eine solch lange Zeit als Nationaltrainer vorzustehen", meinte Suter selbst. "Mein grosser Dank gilt dem gesamten Staff für seinen grossen Einsatz, den Spielern für ihre - wie zuletzt beim Punktgewinn gegen Europameister Frankreich - immer wieder aussergewöhnlichen Leistungen, der Verbandsführung für das jahrelange Vertrauen und allen anderen Personen, die die Projekte im Herren-Handball so tatkräftig unterstützt haben. Nach der EHF EURO 24 beginnt nun aber ein neuer Zyklus, was absolut Sinn macht."

Suter seit 2016 im Amt

Michael Suter übernahm die A-Nationalmannschaft im Sommer 2016 von Rolf Brack, betreute sie während insgesamt 91 Partien und weist eine ausgeglichene Bilanz (43 Siege, 5 Unentschieden, 43 Niederlagen) aus. Suter führte die Schweiz nach langer Absenz an Endrunden an zwei Europameisterschaften und an die Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten, wo die Mannschaft in die Hauptrunde vorstieß und das Turnier auf dem 16. Platz (wie bei der EM 2020) abschloss.

Der ehemalige 74-fache Nationalspieler stand zuvor während fast einem Jahrzehnt und über 200 Partien den Junioren-Nationalmannschaften vor. Suter bleibt dabei auch künftig dem Schweizer Handball erhalten. Ab Sommer 2024 ist er Cheftrainer des TSV St. Otmar St. Gallen. Bis dahin soll er im Verband Projekte rund um die Förderung und Entwicklung im Schweizer Handball unterstützen.

Übernimmt Schmid vorzeitig?

Schon im Februar 2023 kommunizierte der Verband, dass Andy Schmid ab 1. Juli 2024 das Amt des A-Nationaltrainers übernehmen wird. Der Luzerner wurde mit einem Vertrag bis und inklusive der Heim-Europameisterschaft 2028 ausgestattet.

Wer die Mannschaft während dem März-Lehrgang und den WM-Playoffs im Mai gegen Slowenien betreuen wird, soll in den nächsten Wochen geklärt werden. Laut dem Verband soll Andy Schmid als künftiger Nationaltrainer in die kommenden Gespräche einbezogen werden. In der vergangenen Woche hatte der schweizer Ausnahme-Handballer verkündete sein sofortiges Karriereende bekannnt gegeben.

PM SHV, red