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Shaqiri ist Liverpool wichtiger als die Schweiz

Ärger bei Eidgenossen: Behrami schmollt, Lichtsteiner außen vor

Shaqiri ist Liverpool wichtiger als die Schweiz

Abklatschen ja, Blickkontakt nein: Xherdan Shaqiri und Vladimir Petkovic haben kein inniges Verhältnis.

Abklatschen ja, Blickkontakt nein: Xherdan Shaqiri und Vladimir Petkovic haben kein inniges Verhältnis. imago images

82 Länderspiele, 22 Tore und 22 Assists: Shaqiri ist aus dem Schweizer Nationalteam eigentlich nicht wegzudenken. Doch dabei ist er in Dublin trotzdem nicht. Er möchte sich lieber auf seinen Verein Liverpool konzentrieren, in der Premier League ist er bislang nur einmal zum Einsatz gekommen - in der 85. Minute wurde er beim jüngsten Spiel in Burnley eingewechselt.

In der Schweiz konnte man die Absage nicht nachvollziehen, man fühlt sich vom Spielmacher im Stich gelassen. Mentale Probleme und eine belastete Beziehung zu Trainer Vladimir Petkovic sollen hinter der Entscheidung stecken. Der Coach macht keinen Hehl aus seinem mauen Verhältnis zu Shaqiri, öffentlich gab er sich aber verständnisvoll: "Ich verstehe ihn. Und wir freuen uns, wenn er wieder bei uns dabei sein wird, denn er ist ein wichtiger Spieler von uns."

Petkovic ist generell bemüht, das Team zu verjüngen. Das bekam unter anderem Stephan Lichtsteiner (35) zu spüren. Der Augsburger ist zwar nicht aus dem Nationalteam zurückgetreten, berufen wurde er aber nicht. "Petkovic rasiert seinen Captain", schrieb der "Blick" nach der Nominierung, zumal Lichtsteiner zuvor öffentlich erklärt hatte: "Ich will in Irland dabei sein." Der lange gesetzte Valon Behrami, inzwischen 34, schmollt seit der WM. Auch er fehlt im Aufgebot.

Es wartet ein unangenehmer Abend.

Vladimir Petkovic über das Spiel in Irland

Statt Lichtsteiner nominierte Petkovic übrigens unter anderem den Wolfsburger Kevin Mbabu, der noch ohne Einsatz bei den Wölfen ist. Für die Rechtsverteidigerposition setzt er zudem auf Silvan Widmer vom FC Basel. Der 26-Jährige war zuletzt vor einem Jahr nominiert worden, gespielt hat er zuletzt im Freundschaftsspiel gegen Weißrussland am 1. Juni 2017 (1:0). Fakten, die Lichtsteiner wohl kaum schmecken dürften.

Sollten die Iren heute gewinnen, hätten sie neun Punkte Vorsprung auf die Schweiz, die allerdings zwei Spiele weniger bestritten hat als der Kontrahent von der Grünen Insel. Es ist ein Schlüsselspiel", sagt Petkovic, "es wartet ein unangenehmer Abend."

Das Schweizer Aufgebot im Überblick:

Tor: Yann Sommer (Mönchengladbach), Yvon Mvogo (Leipzig), Jonas Omlin (Basel)
Verteidigung: Manuel Akanji (Dortmund), Loris Benito (Bordeaux), Eray Cömert (Basel), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Kevin Mbabu (Wolfsburg), François Moubandje (Dinamo Zagreb), Ricardo Rodriguez (Milan), Fabian Schär (Newcastle), Silvan Widmer (Basel)
Mittelfeld und Angriff: Albian Ajeti (West Ham), Breel Embolo (Mönchengladbach), Christian Fassnacht (Young Boys), Edimilson Fernandes (Mainz), Remo Freuler (Atalanta Bergamo), Mario Gavranovic (Dinamo Zagreb), Admir Mehmedi (Wolfsburg), Haris Seferovic (Benfica Lissabon), Renato Steffen (Wolfsburg), Granit Xhaka (Arsenal), Denis Zakaria (Mönchengladbach).

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