Europa League

"Sie waren besser als wir" - Bayer hadert nach Aus gegen Bern

Leverkusener Coach fordert mehr Entschlossenheit

"Sie waren besser als wir" - Bayer hadert nach Aus gegen Bern

Trost nach Patzer: Jonathan Tah und Keeper Niklas Lomb (r.).

Trost nach Patzer: Jonathan Tah und Keeper Niklas Lomb (r.). Getty Images

Es kam, wie von beiden Trainern vor dem Spiel prognostiziert: Anders als beim 3:4 aus Leverkusener Sicht im Hinspiel vor einer Woche wurde das Rückspiel gegen Bern in der BayArena kein offener Schlagabtausch, sondern eine taktisch geprägte Partie. Mit Vorteilen für die Schweizer: "Man muss ehrlich sein: Über die zwei Spielen muss man sagen, dass sie besser als wir waren. Sie haben es sehr gut gemacht, haben gut gepresst, standen aber auch sehr kompakt hinten", lobte Peter Bosz nach der Partie bei "RTL Nitro" die in der Tat taktisch sehr clever und abgeklärt auftretenden Young Boys.

Der Niederländer war ungeachtet der Stärke des Gegners mit der eigenen Leistung nicht zufrieden. "Es war heute nicht genug, das muss man ehrlich sagen", so Bosz, der bei den seltenen Gelegenheiten seines Teams die letzte Entschlossenheit vermisste. Hinzu kam der erneute Patzer von Niklas Lomb kurz nach der Pause, der eine Flanke erst abfing, den Ball dann aber doch noch fallen ließ und so unfreiwillig Jordan Siebatcheu das 1:0 für Bern auflegte. "Das ist für uns und für ihn sehr schwer, das ist so", konstatierte Bosz. Der etatmäßige Reservekeeper Lomb hatte bereits beim 1:1 in Augsburg am Wochenende das Gegentor verschuldet. Der im Sommer verpflichtete Lennart Grill war nicht für die Europa League gemeldet worden.

Spielersteckbrief Tah
Tah

Tah Jonathan

Spielersteckbrief Lomb
Lomb

Lomb Niklas

Spielersteckbrief Grill
Grill

Grill Lennart

Trainersteckbrief Bosz
Bosz

Bosz Peter

Rolfes und Völler stärken Bosz den Rücken

Ungeachtet von nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen, dem Pokalaus beim Viertligisten Essen und nun dem frühen Scheitern in der Europa League muss Bosz indes nicht um seinen Job fürchten. Schon vor der Partie war ihm der Rücken von Sportdirektor Simon Rolfes als auch Rudi Völler gestärkt worden. Der Geschäftsführer Sport der Werkself verwies auf die herausragende Hinrunde und die Tatsache, dass Bosz noch vor wenigen Wochen, als Bayer zwischenzeitlich sogar Tabellenführer der Bundesliga gewesen war, von allen Seiten viel Lob für seine Arbeit erhalten hatte.

Nach dem Aus in zwei Wettbewerben bleibt den Rheinländern nun allerdings nur noch die Bundesliga, in der der Rückstand auf den anvisierten Champions-League-Platz als Fünfter aktuell fünf Punkte beträgt. "Wir müssen jetzt selbstkritisch sein, aber auch als Mannschaft zusammenstehen. Zur Zeit ist es nicht so einfach wie in der Hinrunde, das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen daher über Leidenschaft, Mentalität und Teamgeist kommen", mahnte Abwehrspieler Jonathan Tah an.

Bosz: "Die Entschlossenheit ist da"

Schon am Sonntag (18 Uhr) erwartet Bayer mit dem SC Freiburg, der mit einem Sieg bis auf drei Punkte an Leverkusen heranrücken könnte, eine schwierige Aufgabe in der Liga, für die Bosz volle Konzentration fordert: "Das fällt jetzt noch schwer, aber ab morgen müssen wir uns auf Freiburg und die Bundesliga vorbereiten."

Der Niederländer setzt auf eine Trendwende und präsentiert sich kämpferisch: "Die Zweifel werden nicht größer. Die Entschlossenheit ist da. Wir müssen das jetzt drehen und das kann man nur durch harte Arbeit machen und als Mannschaft zusammen. Und das werden wir auch tun."

jom