In der Nacht zum Montag hatten die Ottawa Senators wieder einmal auf ganzer Linie enttäuscht. Trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung hatte sich das Team aus der kanadischen Hauptstadt dem amtierenden Stanley-Cup-Sieger aus Las Vegas mit 6:3 geschlagen geben müssen und hatte damit bereits die vierte Niederlage in Folge kassiert. Doch die Pleite sollte nicht nur den Ausbau der aktuellen sportlichen Misere bedeuten, für Trainer D.J. Smith bedeutete sie sogleich das Ende seiner Amtszeit.
Wie das Franchise am Montagabend verkündete, hatte man Smith mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Auch sein Assistenztrainer Davis Payne musste seinen Hut nehmen. Damit endete das Kapitel des 46-Jährigen in Ottawa, der im Mai 2019 für Marc Crawford übernommen und seitdem 317 Spiele übersehen hatte. 131 dieser Partien konnte Smith's Senators in dieser Zeit für sich entscheiden, 154-mal ging sein Team nach regulärer Spielzeit und 32-mal nach Overtime als Verlierer vom Eis. Die Play-offs erreichte Ottawa unter Smith nie.
Ex-Coach Martin übernimmt interimsweise - Alfredsson neuer Assistent
Einen langfristigen Nachfolger für Smith hatten die Senators am Montagabend noch nicht präsentiert, interimsweise wurde aber ein alter Bekannter, der die Geschicke Ottawas übernehmen wird, eingesetzt. Jaques Martin, der 1996 als dritter Trainer des damals noch jungen Teams angeheuert und bis zu seiner Entlassung im Jahr 2004 trainiert hatte, feiert somit seine Rückkehr auf unbestimmte Zeit.
Auch sein Assistent ist den Anhängern der Senators bekannt: Franchise-Legende Daniel Alfredsson, der von 1995 bis 2013 selbst die Schlittschuhe für Ottawa geschnürt hatte und bis heute die Franchise-Rekorde in Sachen Tore (426), Vorlagen (682) und gesammelte Punkte (1108) hält, wird fortan als Assistenztrainer fungieren.
Senators steht eine ungewisse Zukunft voraus
Die Ottawa Senators um den deutschen Starspieler Tim Stützle erleben bislang eine Saison zum Vergessen. Mit nur 22 Punkten und einer Bilanz von elf Siegen bei 15 Niederlagen steht das Franchise aus der kanadischen Hauptstadt abgeschlagen am Tabellenende der Atlantic Division, wenngleich man auch weniger Spiele absolviert hat als die direkten Konkurrenten. Vor allem den eigenen Ansprüchen laufen die Senators hinterher, mit einem jungen Mannschaftskern und einigen erfahrenen Veteranen wie Center Claude Giroux sollte in diesem Jahr der Angriff auf die erste Play-off-Teilnahme seit 2017 gestartet werden. Stattdessen steht nun der nächste Neuanfang vor der Tür und den Senators, die erst Anfang November General Manager Pierre Dorion entlassen hatten, eine ungewisse Zukunft ins Haus.
